Im Internet kursiert der Werbespot der Tirol Werbung, der schon drei Jahre alt ist. Die Pandemie verhinderte, dass der Clip für Werbezwecke eingesetzt wurde. Über privates Teilen erreichte der Film dennoch die Öffentlichkeit. Darin kommt ein Krampus in eine traditionelle Tiroler Stube und bestellt einen Latte Macchiato – und das auch noch mit Hafermilch.
Werbespot „Herzliches Tirol“ der Tirol Werbung
Außen Schneegestöber, innen Herzlichkeit und Internationalität – diese Darstellung bekamen Bauern in den falschen Hals.
Erboste Bäuerinnen und Bauern beschwerten sich jetzt bei der Landwirtschaftskammer. Sie fühlen sich durch den Spot ausgebremst. Dort weist man unter anderem daraufhin, dass der Begriff Hafermilch in der EU verboten sei, weil Milchersatzprodukte nicht mit „Milch“ bezeichnet werden dürfen.
Kammer möchte Tiroler Produkte beworben sehen
Zwar wird Hafer in Tirol angebaut, aber nicht zu Hafermilch verarbeitet. Die Landwirtschaftskammer wertet das Hafergetränk nicht als Tiroler Produkt. „Es sind die Tiroler Bäuerinnen und Bauern, die mit harter Arbeit das ganze Jahr über einen Mehrwert für den Tourismus leisten. Und als Dank finden nicht einmal ihre eigenen, regionalen Erzeugnisse Erwähnung“, so Präsident Josef Hechenberger am Dienstag in einer Aussendung.
Hafermilch statt Tiroler Milch
Die Landwirtschaftskammer schäumt vor Wut: in einem Werbespot der Tirol Werbung wird ein Kaffee mit Hafermilch bestellt. Also keine „ureigene, echte Tiroler Milch“.
Detail am Rande: Ausgerechnet dieser Werbespot wurde heuer in Cannes mit dem Silbernen Delphin ausgezeichnet. Die Tirol Werbung möchte das Video nun überarbeiten. Keinesfalls solle der Spot eine Geringschätzung der Arbeit der Tiroler Bäuerinnen und Bauern sein. Die Tirol Werbung lege seit vielen Jahren einen besonderen Schwerpunkt auf Produkte aus Tirols Landwirtschaft und von den Almen, hieß es in einer Aussendung.