Nightjet, rosa Himmel
ÖBB/Eisenberger
ÖBB/Eisenberger
Verkehr

Bahnstreik: erste Züge am Sonntag betroffen

Nach den gescheiterten KV-Verhandlungen für die Eisenbahner stehen am Montag österreichweit die Züge still, in Tirol ist davon nur die Zillertalbahn nicht betroffen. Dafür fallen bereits am Sonntag erste Züge in Tirol aus. Und in Innsbruck werden auch Probleme bei Bussen erwartet.

Bei den gestrichenen Bahnverbindungen am Sonntag handelt es sich um Nachtzüge und internationale Verbindungen, die zwar noch vor Streikbeginn am Montag 0.00 Uhr starten würden, aber dann aufgrund des Arbeitskampfs nicht bis zum Zielbahnhof gelangen könnten. In Tirol betrifft das etwa den Nightjet 447 von Bregenz nach Wien, der vor Mitternacht in St. Anton, Landeck und Imst/Pitztal halten würde. Dieser Zug fällt laut ÖBB aus, ebenso der Nightjet 465 von Zürich nach Graz mit planmäßigen Halten in Tirol.

Betroffen vom angekündigten Streik waren am Sonntag auch die Nachtzüge von Innsbruck nach Hamburg und Amsterdam. Die Verbindungen mit Abfahrt um 20.44 fielen aus. Der Zug würde normalerweise auch in Jenbach, Wörgl und Kufstein halten. Ebenso gestrichen waren die Verbindungen in der Gegenrichtung nach Innsbruck, die am Montag am frühen Vormittag in Tirol ankommen würden. Der Streik bei der Bahn war seit Sonntag zu Mittag fix, nachdem am Vormittag die KV-Verhandlungen ohne Einigung abgebrochen worden waren – mehr dazu in Verhandlungen gescheitert – morgen Streik.

Behinderungen und Ausfälle auch in Innsbruck erwartet

Während der ÖBB-Zugverkehr am Montag wegen des ganztägigen Streiks komplett eingestellt wird, gibt es beim öffentlichen Verkehr im Raum Innsbruck noch viele Fragezeichen. Für die Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB) ließ sich am Sonntag noch nicht abschätzen, ob Straßenbahnen in der Landeshauptstadt aufgrund des Streiks in großem Stil ausfallen. Viele Fahrerinnen und Fahrer seien bei der Tochterfirma Innbus beschäftigt und hätten auch die Tram-Ausbildung, vom Betriebsrat sei aber für Montagfrüh eine Betriebsversammlung einberufen worden, so IVB-Chef Martin Baltes. Je nach Beteiligung habe das sicherlich Auswirkungen auf die Bus- und Straßenbahnverbindungen.

Die Betriebsversammlung bei den IVB bzw. ihrer Tochterfirma ist für Montag 4.15 Uhr angesetzt. Viel hänge auch von der Dauer der Betriebsversammlung ab, mit der die Belegschaftsvertreter offenbar Druck machen wollen. Sollte es zu einem Solidarstreik parallel zum Eisenbahnerstreik kommen, dann sei jedenfalls mit massiveren Ausfällen im öffentlichen Verkehr in Innsbruck zu rechnen, so Baltes

IVB rechnet mit Probleme bei mehreren Linien

Der IVB-Geschäftsführer warnte angesichts der Betriebsversammlung bereits vor möglichen Ausfällen und Behinderungen. Von Problemen gingen die Verkehrsbetriebe demnach bei den Buslinien H und K im Westen Innsbrucks aus, ebenso bei den IVB-betriebenen Verbindungen 501, 502, 503 und 504 zwischen Innsbruck und Hall sowie bei der Stubaier Buslinie 590.

Busse vor dem Innsbrucker Hauptbahnhof
ORF
Auch auf Regionallinien, die von den IVB betrieben werden, kann es am Montag zu Einschränkungen und Ausfällen kommen

Busverbindungen, die für die IVB durch Subunternehmen betrieben werden, sollen von den Kampfmaßnahmen der Arbeitnehmer nicht betroffen sein. Keine Probleme dürfte es bei den Buslinien B, W und TS geben. Die Innsbrucker Verkehrsbetriebe rieten Kundinnen und Kunden jedenfalls, sich über die elektronischen Anzeigetafeln an den Haltestellen oder übers Internet bzw. die IVB-App Scout am Handy über die aktuelle Situation zu informieren.

Verkehrs-LR rät zu Homeoffice und Fahrgemeinschaften

Angesichts des Komplettausfalls bei den ÖBB und der zusätzlich erwarteten Problemen im öffentlichen Verkehr in Innsbruck rät der Tiroler Verkehrslandesrat Rene Zumtobel (SPÖ), wo es möglich ist, auf Homeoffice umzustellen. Um die Probleme auf den Straßen in Grenzen zu halten, riet Zumtobel zu Fahrgemeinschaften. Auf nicht notwendige Fahrten solle die Bevölkerung überhaupt verzichten.