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Wirtschaft

Erste Streiks schon am Montag geplant

Keine Einigung gibt es bisher in den Kollektivvertragsverhandlungen bei den Eisenbahnern und im Handel. Deshalb drohen beide mit Streiks kommende Woche. In beiden Fällen könnten Gespräche mit den Arbeitgebervertretern noch Lösungen bringen.

Die Eisenbahner planen für Montag einen 24-stündigen, österreichweiten Warnstreik. Im Handel stehen am 2. und 3. Dezember, und damit am zweiten Einkaufssamstag im Advent, Warnstreiks im Raum. Bei den Eisenbahnern könnten Verhandlungen am Samstagnachmittag einen Streik abwenden. Im Handel treffen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer möglicherweise im Laufe der nächsten Woche zu weiteren Gesprächen. Fix ist der Streik also bei beiden noch nicht.

Stockende Verhandlungen bei Eisenbahnern

Allein in Tirol arbeiten bei den ÖBB rund 3.300 Menschen. Auch IVB Beschäftigte sind zum Teil von den Lohnverhandlungen betroffen. Die Eisenbahngewerkschaft fordert ein Entgeltplus von 400 Euro für alle. Das wären eine durchschnittliche Gehaltssteigerung von gut 13 Prozent, in den unteren Gehaltsklassen bis zu 24 Prozent. Die 400 Euro sind den Unternehmensvertretern aber viel zu viel.

Sie bieten laut eigenen Angaben aber das beste Angebot in der bisherigen Herbstlohnrunde, das auch den Abschluss bei den Metallern überbiete. Konkret bedeute dies ein durchschnittliches Gehaltsplus über alle Gehaltsklassen von 8 Prozent ab 1. Dezember und ebenso im Dezember einen Einmalbetrag von 1.000 Euro. „Das ergibt eine durchschnittliche Erhöhung der KV-Löhne und -Gehälter um mindestens 9 Prozent“, so die Vertreter der Arbeitgeber.

Handel sucht noch einen Termin

„Bezüglich eines möglichen weiteren Termins finden noch Gespräche statt“, lässt Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer und Chefverhandler der Arbeitgeber Freitagmittag wissen. Die Gewerkschaft droht auch im Handel mit Streiks, sollte es zu keiner Einigung kommen. Dann könnten auch in Tirol Kundinnen und Kunden am zweiten Einkaufswochenende im Advent zum Teil vor verschlossenen Geschäften stehen.

Betriebsversammlungen haben am Donnerstag und am Freitag bereits stattgefunden. Die Streikbereitschaft sei auch in Tirol groß, sagt Philip Pollak, Regionalsekretär der zuständigen Gewerkschaft gpa in Tirol. Während die Arbeitgeber weiter auf Einmalzahlungen beharren, fordert die Gewerkschaft 8,5 Prozent mehr Gehalt plus einen Mindestbetrag, sodass niedrige Einkommen eine zweistellige Erhöhung bekommen. Im Schnitt würde das Gehaltsplus 9,37 Prozent betragen.