Güterzug auf der Brennerbahn und Brücke der Brennerautobahn
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Politik

Tirol übernimmt Vorsitz bei AG Brennerbahn

Das Bundesland Tirol hat am Donnerstag den Vorsitz der Aktionsgemeinschaft Brennerbahn (AGB) von Südtirol für die kommenden zwei Jahre übernommen. Verkehrslandesrat René Zumtobel (SPÖ) will etwa den grenzüberschreitenden regionalen Güterverkehr stärken, sagte er am Abend in einer Aussendung.

Zumtobel nannte ein Beispiel aus Tirol, das realisiert werden soll. Die Holztransporte der Firma Binderholz sollen demnächst zwischen Jenbach und dem Südtiroler Pustertal auf die Schiene gebracht werden. „Bei erfolgreicher Realisierung dieses Projekts würden monatlich rund 600 Lkws weniger auf der Straße über den stark belasteten Brenner verkehren und pro Jahr 200.000 Tonnen Holz auf der Schiene, statt auf der Straße transportiert werden“, sagte der Landesrat.

Berater für Verlagerung auf die Schiene

Es gebe bereits weitere Unternehmen, die Interesse an einer Verladung direkt vom Firmengelände auf die Bahn hätten. Daher können Unternehmen mittlerweile einen „Verlagerungsberater“ hinzuziehen, der von der Wirtschaftskammer gefördert wird. „In unserer Rolle als Servicepartner für die Wirtschaft wollen wir unsere Betriebe nicht nur von der Notwendigkeit, sondern auch von Machbarkeit dieser Verlagerung überzeugen“, meinte Wirtschaftskammerpräsident Christoph Walser.

Tirol übernahm den Vositz der Aktionsgemeinschaft Brennerbahn für die kommenden zwei Jahre. Am Bild v.li. Handelskammerpräsident Michl Ebner, Südtirols Verkehrslandesrat Daniel Alfreider, Verkehrslandesrat René Zumtobel und WK Tirol Spartengeschäftsführer Gabriel Klammer.
LPA Südtirol
v.li. Michl Ebner (Handelskammer Bozen), Daniel Alfreider (Verkehrslandesrat Südtirol), René Zumtobel (Verkehrslandesrat Tirol), Gabriel Klammer (WK Tirol Spartengeschäftsführer).

Südtirols Verkehrslandesrat Daniel Alfreider (SVP) sagte bei der Übergabe in Bozen, dass es eine weitere Harmonisierung der Standards brauche. „Die Straße und die Schiene müssen im Brennerkorridor ganzheitlich gesehen und nicht gegeneinander ausgespielt werden“, sagte er. Man setze sich dafür ein, die Schiene konkurrenzfähiger zu machen. Es brauche aber „Effizienz, Verlässlichkeit und Pünktlichkeit“ hielt Michl Ebner, Präsident der Südtiroler Handelskammer fest.