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Politik

Asyl: Gespräche mit Gemeinden und Kirche

Die gesetzlich festgelegte Bundesländer-Quote für die Unterbringung geflüchteter Menschen erfüllt Tirol nur zu 64 Prozent. Bezüglich Unterbringungsmöglichkeiten will Landesrat Georg Dornauer (SPÖ) sowohl mit Gemeinden als auch mit kirchlichen Einrichtungen sprechen.

Nach wie vor gibt es in Tirol zu wenig Unterkünfte für geflüchtete Menschen. Als erste Maßnahme sollen nun Containerdörfer in Kufstein und im Westen von Innsbruck umgesetzt werden. Vielfach wird eine gerechte Aufteilung auch auf kleinere Gemeinden gefordert, beim Tiroler Gemeindeverband sieht man dies aber kritisch.

Schöpf gegen Verteilung in kleinere Gemeinden

Asylwerber und Geflüchtete würden eine gewisse Mindestgruppengröße benötigen, um sich „ein bisschen wie zuhause zu fühlen“, so Ernst Schöpf, Präsident des Tiroler Gemeindeverbands. Deshalb würde es sich schon bewähren, wenn man sie „punktuell und im Zentralraum“ ansiedelt, so wie eben in der Inntalfurche, so Schöpf.

Dornauer: TSD breiter aufstellen

Der für die Flüchtlingsagenden zuständige Landeshaupt hat letzte Woche eine „Neugeburt“ der Tiroler Soziale Dienste GmbH (TSD) – mehr dazu in Flüchtlingspolitik: „Neugeburt“ der TSD. Im Tirol-heute-Gespräch präzisierte er diese Ankündigung und sagte, die TSD sollen sich künftig nicht nur auf die Flüchtlingsunterbringung konzentrieren, sondern sich auch auf den Bereich der mobilen Pflege und auf Inklusion, analog zum Fonds soziales Wien. Hierzu sei er auch in engem Austausch mit dem Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).

Suche nach Asylunterkünften

Die Suche nach Asylunterkünften läuft seit einigen Wochen auf Hochtouren. Viele Seiten fordern ein engagiertes Handeln.

Dass es offenbar Fälle gibt, wo die TSD angebotene Räumlichkeiten nicht angenommen haben, führt Dornauer auf eine kommunikative Schwachstelle bei den TSD zurück. Er gehe „jedem einzelnen Angebot nach“, so Dornauer. Über Unterbringungsmöglichkeiten will er nicht nur mit den Planungsverbandsobleuten sprechen, sondern künftig auch mit Vertretern der Kirche, so Dornauer. Erneut betonte er, auf die „Ängste und Sorgen“ der Anwohnerinnen und Anwohner von potentiellen Quartieren Rücksicht nehmen zu wollen.