Luftbild der Brennerautobahn mit Luegbrücke bei Gries am Brenner
zeitungsfoto.at
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Verkehr

Südliche Nachbarn wegen Luegbrücke besorgt

Die Landeshauptleute von Südtirol und dem Trentino haben bei der Regierung in Rom ihre Bedenken zur Luegbrücke geäußert. Es geht um die Verkehrsbehinderungen, die eine Generalsanierung auf der Brennerautobahn (A13) ab 2025 verursachen könnten.

Der stellvertretende italienische Verkehrsminister will das nun bei einem Treffen mit Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) besprechen.

Auch von aktuellen Arbeiten auf der Brücke war die Rede, die sich auf die Mobilität südlich des Brenners auswirken würden. Die Luegbrücke war vom 9. bis 14. Oktober pro Fahrtrichtung nur einspurig befahrbar. Die Asfinag begründete dies mit dringend notwendigen Sanierungen. Diese seien aber nunmehr abgeschlossen, es fänden derzeit keine Sanierungen statt, beide Fahrstreifen seien befahrbar, betonte Asfinag-Sprecher Alexander Holzedl gegenüber der APA und ergänzte: „Es gibt keine größeren Verkehrsbehinderungen“.

Asfinag: Derzeit keine größeren Verkehrsbehinderungen

Es werde derzeit nur ein Sicherheitsnetz auf der Brücke gebaut – die diesbezüglichen Arbeiten würden aber an vereinzelten Tagen in der Nacht über die Bühne gehen. Dabei könne man aber nicht von Sanierungsarbeiten sprechen, so Holzedl, der unterstrich, dass es selbst während der Arbeiten Anfang Oktober keine nennenswerten Behinderungen gegeben habe. Auf der Luegbrücke gelte derzeit eine Tempobeschränkung von 60 km/h, aber auch dies hat laut Asfinag keine gröberen Einschränkungen zur Folge.

Luegbrücke der Brennerautobahn nur einspurig pro Richtung und mit 40er-Tempolimit
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Während der Arbeiten im Oktober war die Luegbrücke nur einspurig befahrbar

Sanierungen im Grenztunnel Brenner

Sehr wohl würden aber Sanierungen im Grenztunnel Brenner durch die Autobahngesellschaft „Autostrada del Brennero“ durchgeführt, sagte Sprecher Holzedl. Dort käme es – im Gegensatz zur Luegbrücke – immer wieder zu einer Einspurigkeit, was Rückstaus zur Folge hätte.

Dazu hieß es aus Italien. „Die Auswirkungen der Brückensperre beunruhigen uns. Daher sind wir dazu im ständigen Austausch mit den zuständigen Tiroler Stellen, parallel dazu bedarf es aber auch einer guten Zusammenarbeit der zuständigen Ministerien in Rom und in Wien“, sagte Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) in einer Aussendung des Landespressedienstes. Nur gemeinsam könne es gelingen, Lösungen zu finden, welche die Einschränkungen so gering wie möglich halten.

Generalsanierung ab 2025 geplant

Mit Beginn der Generalsanierung im Jahr 2025 soll die Brücke für bis zu zwei Jahre pro Fahrtrichtung nur einspurig befahrbar sein. Massive Staus und ein Verkehrschaos wurden dadurch befürchtet. Um die Zukunft der in den 1960er-Jahren erbauten Luegbrücke gibt es seit geraumer Zeit eine Auseinandersetzung zwischen der Wipptaler Bevölkerung und der Tiroler Landespolitik auf der einen und der Asfinag bzw. dem Verkehrsministerium auf der anderen Seite. Während die Wipptaler sowie die ÖVP eine Tunnellösung fordern, will die Bundesebene an einem Neubau der längsten Autobahnbahnbrücke der A13 festhalten.

2,5 Mio Lkw-Fahrten jährlich auf der Brennerautobahn

Um die zu erwartenden Einschränkungen zu verdeutlichen, wiesen Kompatscher und Maurizio Fugatti (Lega) aus dem Trentino Vizeminister Edoardo Rixi (Lega) auf einige Kennzahlen hin: Im Jahr 2019 seien entlang des Brennerkorridors 53,7 Mio. Tonnen an Waren transportiert, davon 74 Prozent (bzw. 39,9 Mio. Tonnen) über die Straße und 26 Prozent (13,8 Mio. Tonnen) auf der Schiene. Es werde nun befürchtet, dass sich der Schwerverkehr weiter auf die Straße verlagert, die bereits jährlich von 2,5 Mio. Fahrzeugen frequentiert wird.

Unterdessen plant der italienische Verkehrsminister Matteo Salvini ein Gespräch mit Gewessler, um unter anderem das Thema des Brennerbasistunnels und der Tiroler Fahrverbote zu besprechen. Das Treffen wird am 5. Dezember am Rande des Gipfels der EU-Verkehrsminister in Brüssel stattfinden, sagte ein Sprecher Salvinis gegenüber der APA.