Das Unternehmen aus Fließ verwendet für seine Oberflächen natürliche Rohstoffe wie Margeritenblüten, Arnika, Edelweiß, Erika, Lavendel, Pfefferminze, Moos, Rosenblüten, Kornblumenblüten oder auch Holz. Diese Stoffe werden großteils lokal bezogen. Beispielsweise liefern 15 Bergbauern aus der Umgebung pro Jahr 35 Tonnen Heu.
Oberflächen bleiben völlig naturbelassen
Die natürlichen Materialien werden auf ein Trägermaterial – beispielsweise Flachsvliese oder Selbstklebefolien – gestreut, mit einem ökologischen Bindemittel gemischt und diese im Anschluss in den Pressmaschinen gepresst.
Auch für Wohnungen von Allergikern geeignet
„Die Oberflächen bleiben dabei zu 100 Prozent naturbelassen. Es kommt keine künstliche Beschichtung drauf und auch keine Chemikalien“, sagt Geschäftsführer Florian Föger. Dennoch erfülle man auch beim Brandschutz alle nötigen Auflagen, sodass die Oberflächen auch in öffentlichen Gebäuden verbaut werden können, sagt Föger.
Da beim Pressen auch eine bestimmte Temperatur erreicht wird, seien die Oberflächen auch in den Wohnungen von Allergikern problemlos einsetzbar.

Weltweit in Hotelzimmern und in Restaurants verbaut
Die Natur-Oberflächen werden von Tischlern, Raumausstattern und Designern weiterverarbeitet – beispielsweise für den Möbelbau oder als herkömmliche Tapete. „Wir haben in den vergangenen Monaten schon sehr viele Küchen- und Kastenfronten, Möbelstücke, Tische und Tischbeine realisiert“, sagt Föger.
Vor zehn Jahren ist Organoid bei dieser Technik der Durchbruch gelungen. Sie seien bisher die Einzigen, die diese Technik beherrsche, freut sich Firmengründer Christoph Egger.
Kaum Zahlungsausfall bei Kunden
„Wir verkaufen sehr gut im deutschsprachigen Raum – also in Österreich, in Deutschland und in der Schweiz“, sagt Egger. Ihre Kunden seien jedoch in der ganzen Welt präsent. „Wir verkaufen in den USA, in Großbritannien und auch in Saudi-Arabien haben wir zuletzt ein Projekt verwirklicht. Wir sind international ausgerichtet.“
Dass sie viele noble Restaurants oder Hotels zu ihren Kunden zählen dürfen, sei für sie ein großer Vorteil, sagen beide Geschäftsführer: „Es gibt so gut wie keine Zahlungsausfälle.“
Oberfläche mit Fischgräten für Restaurant auf Malediven
Rund 70 verschiedene Materialien hat das Unternehmen für seine Produktionen jederzeit einsetzbar auf Lager. Auf Kundenwunsch werden auch spezielle Materialein verarbeitet. Dabei habe man auch schon verrückte Ideen umgesetzt, erinnert sich Föger.
So habe Organoid auf den Malediven für ein Restaurant, das Fischgerichte und Meeresfrüchte anbietet, Oberflächen mit Fischgräten hergestellt. Auch Projekte mit Kaffeebohnen, Tabak und Apfel-Trester seien bereits realisiert worden.
Die Geschäfte laufen gut bei den Oberländern. „Wir werden heuer mit Abstand das beste Jahr der Firmengeschichte schreiben“, zeigen sich beide Geschäftsführer zufrieden. „Wir spüren einfach, dass diese Natur-Affinität immer stärker kommt. Wenn es die Leute nicht schaffen in die Natur zu kommen, sind einfach bereit die Natur in den Raum zu holen“, sieht Föger den Hauptgrund für den Erfolg von Organoid.

Heuer werde das Unternehmen voraussichtlich 50.000 Quadratmeter an Oberflächen herstellen und damit um 35 Prozent wachsen. Das Wachstum werde sich auch im kommenden Jahr fortsetzen, sagt Firmengründer Egger. Derzeit habe Organoid 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ende kommenden Jahres sollen es bereits 35 sein.
Für ihre Produkte wurde Organoid bereits mehrfach ausgezeichnet. Das Unternehmen ist unter anderem für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2023 nominiert.