Erste Sitzung des Tiroler Teuerungsrates
ORF Tirol
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Politik

Rat sucht Lösungen gegen die Teuerung

Um eine Strategie gegen die Teuerung zu finden, hat das Land Tirol einen Teuerungsrat eingerichtet, der am Mittwoch zum ersten Mal zusammengekommen ist. Ziel ist es, herauszufinden, wen die Teuerungen am meisten treffen und wo mehr Unterstützung fließen muss.

Der neu eingerichtete Teuerungsrat besteht aus der Landesregierung und den Sozialpartnern. Wissenschaftlich beraten wird die Gruppe von Gottfried Tappeiner, Wirtschaftswissenschafter der Uni Innsbruck.

Es ist sowohl ein Gesprächsforum als auch ein PR-Signal nach außen. Die neue Tiroler Landesregierung möchte damit zeigen, dass die Teuerung und der Kampf dagegen die zentralen Themen der Politik sind. Konkrete Beschlüsse hat es bei der ersten Sitzung heute noch keine gegeben.

Wer ist wirklich betroffen?

Der Teuerungsrat möchte in den kommenden Wochen vor allem herausfinden, wo und wer jene in Tirol sind, die die Teuerungen am schlimmsten treffen. „Wir sehen wahrscheinlich gar nicht, wo es am meisten fehlt. Es sind nämlich leise Bevölkerungsgruppen. Jemand, der wirklich unter Armut leidet, hat immer ein Problem, die Hilfen in Anspruch zu nehmen“, sagte Wirtschaftswissenschafter Gottfried Tappeiner am Mittwoch.

Auch Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) sagte, dass es keine einfache Aufgabe werden wird: „Wir brauchen eine Interventionsstrategie und eine Prioritätenreihung, dann muss umgesetzt werden. Wir müssen auch den Mut zum Fehler haben, weil wir nicht genau wissen können, was in zwei Monaten passiert.“

Einkauf an einem Obst & Gemüse-Stand am Wochenmarkt
APA/BARBARA GINDL
Herauszufinden, wen die Teuerungen am meisten treffen, ist eine Herausforderung. Die Betroffenen halten sich nämlich zurück

Strategie bis Weihnachten

Viele Unterstützungen wurden in den vergangenen Monaten schon von der vorherigen Landesregierung erhöht, etwa Miet- oder Heizkostenzuschüsse, Bezugsobergrenzen und Familienförderungen. Jetzt soll festgestellt werden, wo es noch mehr Geld braucht. Landeshauptmannstellvertreter Georg Dornauer (SPÖ) hat sich am Mittwoch optimistisch gezeigt: „Wir haben alle Gesellschaftsbereiche abgefragt und wir werden schauen, dass wir das zur Verfügung gestellte Geld möglichst niederschwellig unter die Tirolerinnen und Tiroler bringen.“

Bis Weihnachten soll eine Anti-Teuerungsstrategie vorliegen und diese soll dann auch länger greifen. Inflationsraten von vier bis sechs Prozent werden nämlich noch für die kommenden zwei Jahre vorausgesagt.