Landeshauptmann Anton Mattle im Landhaus
Land Tirol/Die Fotografen
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Verkehr

Transit: Mattle forderte Verkehrsentlastung

LH Anton Mattle (ÖVP) hat am Mittwoch mehrere Abgeordnete des EU-Parlaments bei ihrem Tirolbesuch auf die Transitproblematik aufmerksam gemacht. Er betonte dabei, dass Tirol mit dem Brenner ein Nadelöhr im europäischen Nord-Südverkehr sei.

Am Programm der sechs Mitglieder des EU-Verkehrsausschusses standen Treffen mit politisch Verantwortlichen und Eisenbahnvertretern in Bayern, Tirol und Südtirol. Anton Mattle empfing die Delegation des EU-Verkehrsausschusses im Landhaus in Innsbruck. Dabei wies er auf die Bedeutung Tirols mit dem Brenner als ein Nadelöhr im europäischen Nord-Südverkehr hin.

Mit Rekordzahlen von 2,5 Millionen Lkws pro Jahr sei die Belastungsgrenze für Mensch, Natur und Infrastruktur längst erreicht, betonten dabei Mattle und Verkehrslandesrat Rene Zumtobel (SPÖ) bei dem Treffen.

Mattle fordert Verlagerung des Verkehrs auf Schiene

Vor den Mitgliedern des Verkehrsausschusses setzte sich Mattle für die Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene ein. „Wenn es um eine Reduktion des Güterverkehrs entlang des Brennerkorridors und die Stärkung der Schiene geht, dann sind wir stets gesprächsbereit. Denn unser Ziel ist eine Entlastung Tirols und der angrenzenden Regionen.“ Das Leitziel müsse sein, dass der Schienengüterverkehr so einfach wie der Straßengüterverkehr werde, so Mattle.

V.li.: Verkehrslandesrat René Zumtobel, Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann, LH Anton Mattle, EU-Abgeordneter Markus Ferber, MEP Barbara Thaler sowie EU-Abgeordneter Ciaran Cuffe
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V.li.: Verkehrslandesrat René Zumtobel, Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann, LH Anton Mattle, EU-Abgeordneter Markus Ferber, MEP Barbara Thaler sowie EU-Abgeordneter Ciaran Cuffe

Dafür brauche es ausreichend Infrastruktur, wie Terminals und Zulaufstrecken, den Abbau nationaler Regeln und von Betriebsvorschriften im Eisenbahnverkehr, so der Tiroler Landeshauptmann.

Verkehrslandesrat Zumtobel forderte eine grenzüberschreitende Lösung, die den Schwerverkehr auf der Straße deutlich reduziere und auf die Schiene verlagerte. „Wir haben eine gemeinsame Herausforderung, die wir gemeinsam mit unseren Partnern dies- und jenseits des Brenners lösen müssen.“

Thaler ortet großes Interesse bei EU-Abgeordneten

Wie EU-Abgeordnete Barbara Thaler (ÖVP), die die Delegation anführte, erklärte, herrsche großes Interesse, großer Bedarf und auch großer Wille zur Zusammenarbeit im europäischen Verkehrssektor. Im Fokus stehe die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Verkehrsbereich auf Basis der tollen Errungenschaften von EU-Infrastrukturprojekten in der Region. Neben den Verkehrskorridoren und Multimodalität gehe es auch um alternative Antriebsarten und den Kombinierten Verkehr.

FPÖ ortet „schwarze Showpolitik“

Markus Abwerzger, Landesparteiobmann der FPÖ, zeigte sich in einer Aussendung verwundert über das Treffen. Er kritisierte die aus seiner Sicht „permanente schwarze Showpolitik“ und brachte die Frage auf, ob die EU-Abgeordneten erst jetzt über das Transitproblem aufgeklärt wurden. „Mattle soll nicht reden, sondern in die Gänge kommen, damit der Transitkollaps beendet wird“, meinte Abwerzger.

Das Jahr 2022 gehe als „unrühmliches Transitrekordjahr“ in die Geschichte ein. „Diesen Rekord haben wir der ÖVP auf Bundes- und Landesebene zu verdanken“, so der Chef der FPÖ-Landespartei. Gleichzeitig warf er der früheren schwarz-grünen Landesregierung vor, das Problem „beinahe negiert“ zu haben.