In der Nähe eines Wohnhauses in Mutters wurden am Freitag drei gerissene und zwei schwerverletzte Schafe gefunden. Ein weiteres sei leicht verletzt gewesen. Zusätzlich werden einige Tiere nach wie vor vermisst. Sie dürften in Panik den Zaun durchbrochen haben, hieß es von Schafbauer Max Stern. „Das Siedlungsgebiet liegt gleich in der Nähe, sehr viele Menschen halten sich hier in dem Naherholungsgebiet von Innsbruck auf. Das ist natürlich sehr beunruhigend,“ sagte Stern.
Für den Mutterer Bürgermeister Hansjörg Peer könne es nicht sein, dass von einem guten und einem bösen Wolf bzw. von einem „Problemwolf“ und einem „normalen“ Wolf gesprochen werde. „Aus meiner Sicht gehören alle Wölfe entnommen. Bei uns haben sie nichts verloren“, meinte Peer. Der Lebensraum für die Wölfe passe mit der Wohnsituation nicht zusammen. Peer hofft dabei auf ein Zeichen der Landespolitik.
Neue Landesregierung will Abschuss erleichtern
Das Koalitionsprogramm der neuen schwarz-roten Landesregierung sieht eine Novelle des Tiroler Jagdgesetzes vor. Damit sollen Großraubtiere wie Wölfe leichter abgeschossen werden. Konkret heißt es darin, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen „für die schnelle und unbürokratische Umsetzung von Maßnahmen gegen Schad- und Risikotiere“ geschaffen werden sollen. Die Tiroler Berg- und Almwirtschaft sollen dabei besonders berücksichtigt werden.
Der Schafbauer Max Stern ist zugleich Vorstand des Vereins Weidezone Tirol. Dieser fordert die Umsetzung der Novelle noch im November, denn die nächste Schaf-Weidesaison beginnt im März.