Genrebild Einbrecher beim Aufbrechen einer Terassentür
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Chronik

Polizei warnt vor Einbrüchen in Winterzeit

Mit der Zeitumstellung in der Nacht von Samstag auf Sonntag wird es wieder früher dunkel. Damit steige laut Polizei das Risiko für Einbrüche während der Dämmerung. Das Kriminalamt gibt einige Tipps für mehr Sicherheit.

Zwischen 16.00 und 20.00 Uhr würden Täter die Gegend auskundschaften und sich Häuser oder Wohnungen im Erdgeschoß suchen. Diese seien ein besonders leichtes Ziel, sagte Hans-Peter Seewald, Leiter der Kriminalprävention im Landeskriminalamt (LKA) Tirol. „Wenn im Haus kein Licht brennt, dann schauen die Täter sich das näher an und versuchen mit Läuten oder Klopfen festzustellen, ob jemand da ist“, so Seewald.

Wenn es dann keine Reaktion gebe oder nichts im Haus bzw. in der Wohnung zu vernehmen sei, würden Einbrecher aktiv. „Teilweise kommen die Einbrecher auch über Keller- oder Garagenzugänge ins Haus“, meinte Seewald gegenüber dem ORF Tirol. Der Präventionsexperte empfiehlt spezielle Sicherheitsfenster. Alte Eingänge könnten auch nachgerüstet werden, um den Einbruch zu erschweren. „Sofern ein Täter nicht schnell einbrechen kann, lässt er es.“

Von Lichtschaltungen bis zu TV-Simulationen

Wer länger nicht daheim ist, sollte sich laut Seewald darum kümmern, die Post oder sonstige Lieferungen wie Zeitungen etwa durch Nachbarn entfernen zu lassen. Die Zustellungen sollten jedenfalls nicht im Postkasten liegen bleiben. Insgesamt rät er dazu, kein Zeichen von Abwesenheit aufkommen zu lassen.

Auch die Technik könne dabei behilflich sein – etwa indem man Zeitschaltungen für das Licht oder Außenbeleuchtungen mit Bewegungsmeldern verwendet. „Ein TV-Simulator oder Signale mit Hunde-Gebell bieten sich ebenfalls an. Es gibt alles Mögliche, das man elektronisch steuern kann“, meinte Seewald. Auch Alarmanlagen hätten eine abschreckende Wirkung. Am besten sollten diese mit einer Sicherheitsverriegelung kombiniert werden.

Allgemein sollten Fenster, Terrassen- oder Balkontüren bei Abwesenheit gänzlich geschlossen und nicht gekippt werden. Im Zweifel könne auch mit einer Polizeiinspektion ein Termin für eine Beratung ausgemacht werden. Ein Präventionsbeamter sieht sich dann das Haus oder die Wohnung an und schlägt individuelle Sicherheitslösungen vor.

Einbruchszahlen wieder auf Vor-Pandemie-Niveau

Derzeit seien die Menschen wieder seltener zuhause als während der Corona-Lockdowns. Das mache sich auch bei der Häufigkeit der Einbrüche bemerkbar. Bei aufrechten Covid-19-Maßnahmen waren die Zahlen laut Bundeskriminalamt deutlich niedriger. Mittlerweile sei bei den Strafanzeigen das Niveau von 2019 wieder erreicht worden. Konkret sind die Fälle im Bereich des Einbruchsdiebstahls in Wohnungen, Garagen oder Kellerabteile im Vergleich zum Vorjahr zwischen 20 und 40 Prozent gestiegen.