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Politik

Ukrainer wollen in Jenbach bleiben

In Jenbach wehren sich Geflüchtete aus der Ukraine gegen eine Anordnung der Tiroler Sozialen Dienste. Die Betroffenen sind im ehemaligen Hotel Toleranz in Jenbach untergekommen, sollten aber ins nahegelegene Stift Fiecht umziehen.

Rund 30 Menschen auf der Flucht, vor allem Frauen und Kinder, sind derzeit im ehemaligen Hotel Toleranz in Jenbach untergebracht. Sie sollten auf Anordnung der Tiroler Sozialen Dienste in das nahegelegene Stift Fiecht umziehen, um Platz für Geflüchtete aus anderen Ländern zu machen. Das sorgte unter den Betroffenen, aber auch in der Gemeinde für Aufregung.

Warum man Menschen aus ihrer mittlerweile gewohnten und sicheren Umgebung reißen will, verstand der Jenbacher Bürgermeister Dietmar Wallner nicht: „Es kommt mir gewissermaßen so vor, als ob Menschen wie in einem Strategiespiel verschoben werden.“ Viele der Ukrainerinnen und Ukrainer würden in Jenbach arbeiten und dort zur Schule oder in den Kindergarten gehen. Ein Umzug nach Fiecht würde all das erschweren.

Platz für andere Flüchtlinge schaffen

In dem ehemaligen Hotel Toleranz soll durch den Umzug Platz für Geflüchtete anderer Nationen geschaffen werden. Dass diese Menschen ins Stift Fiecht gehen und die Ukrainerinnen und Ukrainer dadurch in Jenbach bleiben können, komme jedenfalls nicht in Frage. Denn das Stift Fiecht, das im Besitz von Christoph Swarovski ist, werde nur für eine kurzfristige Nutzung im Rahmen der Ukrainehilfe zur Verfügung gestellt, hieß es.

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Derzeit sind die ukrainischen Flüchtlinge im ehemaligen Hotel Toleranz untergebracht.

TSD suchen Privatquartiere

Die Tiroler Sozialen Dienste (TSD) schrieben dazu in einer Stellungnahme: „Wir sind aktuell dabei, gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern von Jenbach nach Alternativen zu suchen.“ Es werde versucht, eine Selbstversorgungssituation herzustellen, da im Stift Fiecht bisher nur Catering möglich ist. „Zusätzlich werden private Kleinquartiere in Jenbach und Umgebung gesucht. Hier sind wir für jedes Angebot dankbar. Die bereits arbeitenden Personen können ja sehr gut selbst Mietverträge abschließen und langfristige Mietverhältnisse eingehen.“

Das Land will jetzt das weitere Vorgehen in Absprache mit den Tiroler Sozialen Diensten prüfen, hieß es.