Bei einer Betriebsrätekonferenz in Innsbruck wurde am Mittwoch die weitere Vorgangsweise festgelegt. Die erste Verhandlungsrunde mit der Metallindustrie sei nach sieben Stunden ergebnislos abgebrochen worden. Vor den nächsten Verhandlungen zeigten sich Gewerkschaft und Betriebsräte kämpferisch. Die Arbeitnehmervertreter verlangen 10,6 Prozent mehr Lohn, höhere Lehrlingseinkommen und höhere Zuschläge für Samstagsarbeit sowie bei den Überstunden für die 10. Arbeitsstunde.
Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA in Tirol verwiesen darauf, dass die Unternehmen im Vorjahr „sehr viel Geld“ verdient hätten. Die Auftragsbücher seien voll. Die Produktion in der österreichischen Metallindustrie sei 2021 im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 um fünf Milliarden Euro gesteigert worden. Das erste Halbjahr heuer sei noch einmal besser verlaufen. Die Forderungen nach gut zehn Prozent mehr Lohn seien deshalb gerechtfertigt, so die Gewerkschaften. Die Arbeitgeberseite versuche statt dessen, die Erfolge der Industrie kleinzureden und düstere Zukunftsaussichten zu zeichnen.

Betriebsräte wollen mehr Tempo bei KV-Verhandlungen
Für die zweite Verhandlungsrunde am kommenden Montag verlangen die Tiroler Gewerkschaftsvertreter für die Metallindustrie mehr Tempo. Der neue Kollektivvertrag soll mit 1. November in Kraft treten.
Sollten die Verhandlungen am Montag scheitern, beschlossen die Betriebsräte und -rätinnen für die kommende Woche Betriebsversammlungen, um die Belegschaft zu informieren. Die Betriebsversammlungen sind zwischen dem 19. und 21. Oktober geplant, um „die Durchsetzung unserer Forderungen vorzubereiten“, hieß es nach der Betriebrätekonferenz in Innsbruck.