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Landtagswahl 2022

SORA-Umfrage mit einigen Überraschungen

Nach einer vom ORF Tirol in Auftrag gegebenen Umfrage werden 64 Prozent der Tirolerinnen und Tiroler fix wählen gehen. Anton Mattle (ÖVP) ist der bekannteste Spitzenkandidat, und die meisten Befragten möchten die SPÖ künftig in der Landesregierung sehen, lauten weitere Ergebnisse der Umfrage.

Das Politikforschungsinstitut SORA befragte in der ersten September-Hälfte im Auftrag des ORF telefonisch und online 800 Tirolerinnen und Tiroler. Dabei gaben 55 Prozent der Wahlberechtigten an, den bisherigen Wahlkampf wenig oder gar nicht interessiert verfolgt zu haben. 17 Prozent zeigten demnach sehr großes Interesse am bisherigen Wahlkampf.

Deutlich ausgeprägter war die Bereitschaft, bei der Landtagswahl wählen zu gehen. 82 Prozent der insgesamt 800 Befragten gaben an, ganz sicher oder eher schon wählen zu gehen. Sieben Prozent gaben an, dass sie sicher nicht bei der Landtagswahl ihre Stimme abgeben werden.

Grafik zu Interesse an Wahl
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Mattle ist bekanntester Spitzenkandidat

Bei der Frage nach der Bekanntheit der Spitzenkandidaten wurde Mattle am häufigsten genannt. Seinen Namen konnten mit 65 Prozent knapp zwei Drittel nennen. Auf ihn folgen Georg Dornauer (SPÖ, 50 Prozent), Markus Abwerzger (FPÖ, 49 Prozent), Gebi Mair (Grüne, 38 Prozent), Dominik Oberhofer (NEOS, 27 Prozent) und Andrea Haselwanter-Schneider (Liste Fritz, 26 Prozent).

Grafik zu Bekanntheitsgrad der Spitzenkandidaten der Landtagwahl
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Bei wichtigen Themen andere Parteispitzen vor Mattle

Die Befragten sollten zudem angeben, welcher der Kandidaten für bestimmte Themen jeweils die besten Vorschläge hat. Dabei schnitt Georg Dornauer bei den Themen „Schere zwischen Arm und Reich“ (21 Prozent) und „Teuerung“ (18 Prozent), Mair bei „Erneuerbare Energien“ mit 26 Prozent, Abwerzger bei „Zuwanderung“ mit 28 Prozent und „Corona-Pandemie“ mit 16 Prozent sowie Oberhofer bei „Bildung“ mit 15 Prozent und „Saubere Politik ohne Korruption“ mit elf Prozent am besten ab. Anton Mattle lag bei keinem der abgefragten Themen an erster Stelle.

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Themen ÖVP
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Themen SPÖ
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Themen FPÖ
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Themen Grüne
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Themen Liste Fritz
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Themen NEOS
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Wunsch nach Regierungsbeteiligung der SPÖ

Die Interviewten wurden gefragt, welche Parteien in der nächsten Landesregierung vertreten sein sollen und dabei ersucht, mindestens zwei Parteien zu nennen. Die SPÖ war bei knapp der Hälfte der Befragten unter den genannten Parteien und damit knapp vor der ÖVP. Die Grünen – derzeit Teil der Regierung – landeten mit 29 Prozent knapp hinter der FPÖ und vor NEOS. Es folgten die Liste Fritz und MFG.

Grafik zu Präferierte Parteien für die Landesregierung
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Künftige ÖVP/SPÖ-Koalition am häufigsten genannt

Bei den künftigen Koalitionsvarianten wurde eine aus ÖVP und SPÖ bestehend am häufigsten genannt. 14 Prozent der Befragten nannten bei den Telefon- und Onlineinterviews genau die beiden Parteien. Die amtierende Regierungskonstellation – bestehend aus ÖVP und Grüne – kam auf sieben Prozent.

Grafik zu Präferierte Parteienkombinationen
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30 Prozent der Befragten gaben an, dass der Landeshauptmann in Tirol nach der Wahl weiterhin von der ÖVP gestellt werden sollte. 50 Prozent hätten gerne einen Landeshauptmann oder eine Landeshauptfrau einer anderen Partei, 20 Prozent enthielten sich bei dieser Frage einer Antwort.

ÖVP verliert nach Umfragen deutlich an Zustimmung

Eine Zusammenfassung der in den letzten Monaten erfolgten Umfragen sieht die ÖVP mit 28 Prozent der Stimmen an erster Stelle. Im Vergleich zur Landtagswahl im Jahr 2018 würde das jedoch einen Verlust von 16 Prozentpunkten bedeuten. Die Umfragen sehen die SPÖ mit 19 Prozent nur knapp vor der FPÖ an zweiter Stelle. Die Grünen würden demnach auf zehn Prozent der Stimmen kommen und damit so wie ihr Koalitionspartner an Stimmen verlieren.

Zusammenstellung der Umfragen
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Deutlich zulegen würden hingegen die Liste Fritz und NEOS. MFG, das erstmals in Tirol bei einer Landtagswahl antritt, kommt bei den Umfragen auf drei Prozent. Der „Poll of the Polls“ liefert keine Prognose des Wahlausgangs, sondern fasst das Bild der zu Beginn des Intensivwahlkampfes veröffentlichten Umfragen zusammen, so das Politikforschungsinstitut SORA abschließend.