Eine Frauenhand mit vielen Euro-Scheinen
Lev Dolgachov
Lev Dolgachov
Wirtschaft

Vida fordert rasche Lohnverhandlungen

Die Gewerkschaft vida fordert für zigtausende Angestellte in 75 Berufsgruppen höhere Löhne auf Grund der massiven Teuerungswelle. Vom Verhandlungspartner Wirtschaftskammer erwartet sich die Angestelltenvertreter Lohnverhandlungen noch im Herbst.

Eigentlich stehen im Herbst Verhandlungen über den Ausgleich der letzten Monate an. Auf Grund der aktuellen Teuerungswelle am Energiesektor, bei Lebensmitteln und Kreditzinsen fordert die Gewerkschaft vida von der Wirtschaftskammer vorgezogene KV-Verhandlungen im Herbst und nicht erst wie üblich kommendes Jahr. Ein demensprechendes Schreiben sei an die WKÖ bereits übermittelt worden, heißt es.

Mindestlohn von 2.000 Euro Brutto

Die Gewerkschaft vida vertritt Angestellte im Handel, in Krankenhäusern und Sozialeinrichtungen, Beschäftigte im Tourismus aber auch im Personenverkehr und viele mehr. Und es gäbe immer noch Berufsgruppen, die für eine Vollzeitstelle weniger als 1.500 Euro Netto verdienen. Als Beispiel nennt die vida Reinigungskräfte, Friseurinnen, Beschäftigte im Tourismus oder in privaten Pflegeeinrichtungen.

Angesichts der Teuerungswelle sei ein Mindestlohn von 2.000 Euro Brutto – das entspricht etwas mehr als 1.500 Euro Netto – zwingend notwendig, betonen Tirols Gewerkschaftsvertreter. Laut der staatlich anerkannten Schuldnerberatung sei dies die Untergrenze, die eine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben erlaubt.

Gäbe es diesen Mindestlohn und weitere Lohnerhöhungen nicht, würden viele weitere Menschen in Tirol unter die Armutsgrenze rutschen bzw müssten viele neben einem Vollzeitjob noch einen Nebenjob ausüben.

Klare Forderungen an Bundesregierung

Neben der Forderung von vorgezogenen KV-Verhandlungen lassen die Gewerkschafter wissen, dass sie sich mit Einmalzahlungen nicht abspeisen lassen wollen. Diese wären nicht nachhaltig und würden verpuffen. Ähnliches gilt für die aktuellen Bonuszahlungen der Bundesregierung. Angesichts einer Inflation von bis zu sieben Prozent brauche es Reallohnerhöhungen, heißt es.

Zudem könnte die Bundesregierung das Leben für den einzelnen billiger machen, indem sie die Umsatzsteuer auf alle Öffi-Tickets abschafft, eine Preiskommission zur Senkung der Lebensmittelpreise einführt und auch für Gas- und Ölrechnungen einen Preisdeckel einführt. Zudem sollten die Steuern auf Treibstoff temporär gesenkt werden und eine gesetzliche Mietobergrenze eingeführt werden, schlagen die Gewerkschafter vor.