Die Preisentwicklung bei den Pellets geht steil nach oben. Allein von Juli bis August dieses Jahres sind die Preise von 44 auf knapp 54 Cent gestiegen. In Tirol sogar auf 56 Cent und das, obwohl hier nach Kärnten am meisten Pellets produziert werden. Knapp 300.000 Tonnen verlassen jährlich die sechs Produktionsstandorte in Tirol, verbraucht werden im eigenen Land rund 70.000 Tonnen.
Offenbar große Preissteigerungen für Produktion
Ein großer Pelletsproduzent in Tirol ist Holz Pfeifer in Imst und Kundl. Laut Michael Pfeifer gäbe es mehrere Gründe für den starken Preisanstieg. Zum einen führte er die höheren Kosten für Rohstoffe, Energie und Ersatzteile ins Treffen. Zum anderen würden Russland und die Ukraine deutlich weniger Pellets nach Europa liefern, weshalb die gesamteuropäische Nachfrage gestiegen sei. Zudem sei auch die Zahl an Heizkesseln in Österreich rasant gestiegen, es habe im Sommer Hamsterkäufe gegeben und damit auch den Preis ansteigen lassen.
Dass Preise innerhalb der Branche ausgemacht und vorgegeben werden dementiert Pfeifer. Er betonte aber auch, dass die Lager gut gefüllt seien und die Versorgung sichergestellt sei. Rund 40 Pelletswerke gebe es derzeit in Österreich, weitere zehn werden in naher Zukunft dazu kommen, betonte er.
Argumente der Branche gehen laut AK ins Leere
Recherchen der AK Tirol würden aber vermuten lassen, dass es illegale Preisabsprachen gebe.
Auch liegen der AK Aussagen vor, wonach die Holzpellets-Lager verschiedener heimischer Anbieter gut gefüllt seinen und es aktuell keine Hinweise gebe, dass ein Mangel vorliegen würde.
Auch offizielle Zahlen wie jene der Statistik Austria lassen einen solchen Schluss zu: Gäbe es eine Verknappung am europäischen Markt, müsste der österreichische Export steigen, da Österreich mehr Pellets produziert, als verbraucht. Dies ist jedoch nicht der Fall, lediglich eine leichte Abnahme bei den Importen ist zu bemerken, heißt es seitens der AK Tirol.
Deshalb habe man jetzt auch den Antrag zur Prüfung von Preisabsprachen und Warenhortungen bei der Bundeswettbewerbsbehörde eingebracht, so AK-Rechtsexperte Thomas Radner im ORF Tirol Interview.