Illustration zum Thema „Mindestsicherung“ (11.3.2016)
BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com
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Politik

Teuerungsausgleich für Menschen in Not

Das Innsbrucker Sozialamt zahlt seit September den Teuerungsausgleich für Mindestsicherungsbezieher aus. In einer Bilanz verwies es auf weitere Möglichkeiten der Unterstützung, z.B. für Strom, Betriebskosten, Nachzahlungen oder erhöhte Mietkosten.

Das Innsbrucker Amt für Soziales präsentierte am Dienstag aktuelle Arbeitsschwerpunkte. Unter diese fällt zum Beispiel die Auszahlung einer 300-Euro-Zahlung für Menschen, die zum Stichtag im Juni 2022 Mindestsicherung bezogen. Durch eine Verordnung des Landes wurden die Mietobergrenzen auch in Innsbruck erhöht, damit können Menschen auch mit teureren Wohnungen Mietzinsbeihilfe beantragen.

Über eine Härtefallregelung kann außerdem ein Zuschuss für Nachzahlungen für Betriebs- und Heizkosten beantragt werden, ebenso können Stromrechnungen eingereicht werden. Zusätzlich unterstützt die Stadt Menschen mit Mindestsicherung oder Ausgleichszulage beim Kauf vergünstigter Monatskarten für die Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB).

Rund 115 Millionen Euro für etwa 9.500 Männer und Frauen

Vorgelegt wurde auch die Bilanz für das Jahr 2021. Im vergangenen Jahr wurden in Innsbruck 6.572 Menschen über die Mindestsicherung, 2.932 Menschen über die Reha unterstützt, 1.444 stationäre Pflegeplätze stehen zur Verfügung. Inklusive Sozialsubventionen wurden rund 115 Millionen Euro ausgegeben.

Das Innsbrucker Sozialamt vergab neben der Mindestsicherung weitere Beihilfen, zwei des Landes Tirol, fünf des Bundes. Pro Kind gab es aus diesen Töpfen jeweils 100 beziehungsweise 200 Euro.

Teilhabegesetz brachte mehr Leistungen

Wichtiges Thema für das Sozialamt Innsbruck ist die Behindertenhilfe. Referatsleiterin Michaela Lanzanasto erinnerte an die Möglichkeit einer mobilen Begleitung für Menschen mit Behinderung. Diese Leistung könne je nach Bedarf finanziert, der oder die Betreuerin selbst ausgewählt werden. Das Amt Soziales ist auch behilflich bei der Inanspruchnahme von Landeszuschüssen für Wohnraumadaptierungen, hieß es in einer Aussendung.

Neues Referat bringt Planungssicherheit

Neu neben den Referaten Reha und Mindestsicherung ist das Referat Stationäre Pflege und Sozialsubvention, das nach Angaben der Stadt Innsbruck für Planungssicherheit bei den Sozialvereinen sorgen soll. Statt wie bisher Jahresverträge gibt es jetzt teils bis zu Dreijahresverträge.

Vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie und der Teuerung appellierte das Amt für Soziales am Dienstag, Leistungen in Anspruch zu nehmen. Wer sich in einer Notlage befinde und vor sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen stehe, soll keine Scheu haben, ins Sozialamt zu kommen, sagte der Innsbrucker Sozialreferent und Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (ÖVP).