Anonyme Schülerinnen sitzen an einem Tisch davor ein Buch
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Soziales

Schulsozialarbeit wird ausgeweitet

An über 20 zusätzlichen Schulen in Tirol sollen ab dem kommenden Schuljahr Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter tätig sein. Zentrales Thema werde sein, gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen jene Belastungen aufzuarbeiten, die in den letzten Monaten und Jahren entstanden sind.

Bereits im vergangenen Schuljahr habe es einen hohen Gesprächsbedarf gegeben, so Petra Sansone, Geschäftsführerin der Tiroler Kinder- und Jugend GmbH. Die Folgen der Coronapandemie, der Krieg in der Ukraine und grundlegende Zukunftsängste machten vielen Kindern und Jugendlichen zu schaffen. An den daraus entstandenen psychischen Belastungen müsse nun weiterhin gearbeitet werden. Kinder und Jugendliche sollen mithilfe der Schulsozialarbeit auch lernen, dass es wichtig und normal ist, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und sich im Bedarfsfall aktiv Hilfe zu suchen, so Sansone.

Nachfrage nach Schulsozialarbeit gestiegen

Die Schulsozialarbeit lege besonderes Augenmerk darauf, Sozialkompetenz zu fördern – was zuletzt pandemiebedingt zu kurz gekommen sei. Die Nachfrage nach Schulsozialarbeit sei gestiegen, nun gelte es, dem steigenden Bedarf auch zeitnah gerecht zu werden. „Wichtig ist uns dabei, die bestehenden qualitativ hochwertigen fachlichen Standards beizubehalten“, so Silvia Schuhmann, die seit Juli 2022 bei der Tiroler Kinder- und Jugend GmbH den Fachbereich „Soziale Arbeit & Schule“ leitet. Um Orientierungshilfe zu bieten und Zukunftsperspektiven aufzuzeigen will die Schulsozialarbeit auch wieder Schnuppertage und Workshops anbieten.

Schulsozialarbeiterinnen und arbeiter
Land Tirol/Dorfmann
Die Woche vor Schulbeginn nutzen die Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter, um sich gemeinsam auf die inhaltlichen Schwerpunkte vorzubereiten. In der ersten Reihe sitzen Silvia Schuhmann (Leiterin Fachbereich „Soziale Arbeit & Schule“), Landesrätin Gabriele Fischer (Grüne), Landesrätin Beate Palfrader (ÖVP) und Geschäftsführerin Petra Sansone.

21 weitere Standorte im kommenden Schuljahr

Begonnen hat die Schulsozialarbeit mit einem Pilotprojekt in Imst im Jahr 2008. Bis zum heurigen Sommer ist die Zahl der Schulen mit Schulsozialarbeit auf 60 angestiegen, ab Herbst werden 21 weitere Schulen folgen. Mit Schulbeginn die Mittelschule und Polytechnische Schule in Wattens, die Mittelschulen I und II und die Polytechnische Schule in Schwaz sowie fünf Volksschulen in Innsbruck-Stadt (Amras, Hötting, Innere Stadt, Dreiheiligen und Schule am Inn) hinzu. Ab Dezember wird es Schulsozialarbeit an der Volksschule Arzl geben. Bereits fixiert sind auch Standorte in der Mittelschule Landeck, der Mittelschule und drei Volksschulen in der Region Serfaus-Fiss-Ladis sowie in der Mittelschule und vier Volksschulen in der Gemeinde Wildschönau.

Angebote zur Gewaltprävention

Für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen I und II wird ab heuer das Projekt „preVent“ zur Extremismus- und Radikalisierungsprävention angeboten. Bereits seit 2013 gibt es mit „Bärenstark“ ein Projekt zur Gewaltprävention an Volksschulen. Die Angebote werden von Land und Bund gefördert und sind für Schulen kostenlos.