Noch könne die Polizei die knapp 2.500 Planstellen im Land voll besetzen, sagte Landespolizeidirektor Edelbert Kohler, aber es werde langsam eng: „Die Pensionsabgänge in diesem und in den nächsten Jahren werden dazu führen, dass wir die Planposten nicht mehr ausreichend besetzen können, wenn wir nicht Gas geben in der Rekrutierung.“
Aufgaben der Polizei verändern sich
Zum einen suchen alle Branchen in Tirol verzweifelt junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zum anderen vermutet Kohler, dass die Rolle, die die Polizei während der Coronakrise gespielt hat, manche Interessenten abgeschreckt habe. Impfpässe kontrollieren und Demos bewachen dürfte wenig attraktiv wirken: „Das sehen die jungen Leute natürlich auch und müssen sich von irgendwelchen romantischen Vorstellungen verabschieden. Dass man also nicht nur fahndet, Verbrecher fängt, Einbrecher auf frischer Tat ertappt, Verkehrskontrollen macht und ähnliches. Nein, die Polizei ist zunehmend als Fels in der Brandung gefordert, wenn es gilt, bei der Krisenbewältigung aktiv mitzuwirken.“
Kampagne soll Interesse wecken
Eine Rekrutierungskampagne auf Plakaten, in Onlineforen und bei Vereinen soll junge Menschen dazu motivieren, ihre Chance bei der Polizei zu suchen – eine Chance, die heuer besser sei denn je: „Es war noch nie so einfach, Polizist oder Polizistin zu werden und ich lade alle ein, sich noch in diesem Monat zu melden. Denn die Anmeldefrist für Dezember läuft mit 31. August aus,“ so der Landespolizeidirektor.