Die Routenführung der drei Kilometer langen Strecke zwischen Höttinger Bild und Sadrach ist zwar bereits zum Befahren freigegeben, darf jetzt aber doch nicht bleiben, wie sie derzeit ist. Das hat eine Mehrheit des Innsbrucker Gemeinderates am Freitag beschlossen. Der Antrag dazu war von ÖVP, FPÖ, der Liste Für Innsbruck und dem Seniorenbund eingereicht worden.
Bereits 120.00 Euro in alte Route investiert
Die bisherige Strecke soll kommende Woche gesperrt werden. Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grüne) zeigte sich enttäuscht über das Ergebnis der Abstimmung: „Diese Entscheidung ist natürlich zu akzeptieren, ich bedauere sie aber. Nicht zuletzt, weil hier 120.000 Euro investiert wurden“, betonte er.
Dass so schnell ein funktionierender Trail gesperrt würde, sei ein riesiger Rückschlag für die Bike-City Innsbruck und ihr Image und es sei auch eine Steuergeldverschwendung. Er habe zudem den Kompromiss unterbreitet, den jetzigen Trail noch offen zu lassen, bis der neue Teil fertig ist, was allerdings von allen Stadtsenats-Parteien abgelehnt worden sei. Auch die Mountainbike-Community Innsbruck hatte diesen Wunsch geäußert. Sie befürchtete durch die Schließung des Trailabschnitts mehr Konflikte zwischen allen Nutzergruppen.
Trail wird Besinnungsweg nicht mehr queren
Umgesetzt wird jetzt die sogenannte Buchtal-Lösung. Die Route ändert sich also oberhalb des Stangensteigs und der Trail wird nordwestlich des Höttinger Bildes ohne Überquerung oder Beeinträchtigung des Besinnungsweges über das Buchtal führen. Gequert werden künftig der Stangensteig und der Forstweg. Der untere 1,4 km lange Streckenabschnitt der bisherigen Trailführung wird freigegeben.
Die alternative Variante über den Buchwald sei jedenfalls bereits in Planung und soll – je nach Verfügbarkeit der ausführenden Firmen – so schnell wie möglich gebaut werden, kündigte Willi an. Das Amt für Wald und Natur schätzte die Kosten der neuen Strecke auf 40.000 Euro. Vor ein paar Monaten hatte der Bürgermeister diesen Vorschlag von VBM Anzengruber (ÖVP) noch abgelehnt. Die ÖVP zeigte sich erfreut darüber, dass die Grünen jetzt eingelenkt hätten, wie es hieß.
Die Innsbrucker Grünen wiederum betonten in einer Aussendung, dass die ursprünglichen Planungen für den Hofwald-Trail schon seit Mai 2021 bekannt gewesen waren und in genau dieser Form aus dem Ressorts des ÖVP-Stadtrats Johannes Anzengruber kamen, der das Projekt verfolgt und geplant habe und jetzt beim kleinsten Widerstand eine Rückzieher mache.
Neue Strecke so schnell wie möglich
Innsbrucks Bürgermeister rief zu einem, wie er sagte, respektvollen und rücksichtsvollen Miteinander in den Erholungsgebieten rund um Innsbruck auf und verurteilte die gefährlichen Vandalenakte, zu denen es entlang des Trails zuletzt gekommen war. Protestierende hatten immer wieder Äste und Holzteile in den Trail gelegt oder Notruf-Schilder ausgerissen. Die Stadt nehme den Mountainbike-Trend wahr und wolle weitere Trails realisieren, es müsse jedoch zu einem besseren Miteinander kommen, appellierte Willi.
Die über 1.000 gesammelten Unterschriften aus Hötting hätten gezeigt, dass es einen erheblichen Zwiespalt zwischen den Nutzerinnen und Nutzern gebe und es daher dringend eine Lösung für alle Betroffenen brauche, so ÖVP-Klubobmann Christoph Appler in einer Aussendung. In der neuen Route sieht er eine Lösung für alle Betroffenen.