Karwendel Moore
Naturpark Karwendel
Naturpark Karwendel
Umwelt

Karwendel: Klimawandel im Fokus

Der Klimawandel macht auch vor Tirol nicht halt. Der Naturpark Karwendel bietet daher eine neue Ausbildung zur Klimapädagogin oder zum Klimapädagogen an. Als Teil des Tiroler-bayerischen Interreg-Projekts „KlimaAlps “ sollen so die Veränderungen im eigenen Land aufgezeigt werden.

Durch die Ausbildung sollen die Teilnehmenden dazu befähigt werden, den Klimawandel für sich und andere vor der eigenen Haustüre sichtbar zu machen – etwa im Bergwald, im Moor, in Flüssen und Seen oder in der Landwirtschaft, sagt Anton Heufelder, stellvertretender Leiter des Naturpark Karwendel. Dadurch soll das Bewusstsein für Klimaschutz in der Bevölkerung gestärkt werden.

Menschen, die bereits pädagogische Erfahrungen mitbringen und Bildungsangebote zum Klimawandel anbieten wollen, sind dabei ebenso willkommen wie Menschen, die beruflich oder privat an dem Thema interessiert sind und ihr Wissen zum Klimawandel und zu Methoden der Klimawandelbildung erweitern wollen. Der Ausbildungsdurchgang 2022/23 startet im September.

Naturpark erleben
Naturpark Karwendel

Klimatope machen Klimawandel erlebbar

Zusätzlich haben die Projektpartner sogenannte „Klimatope“ entwickelt, also Orte, an denen man den Klimawandel erleben kann. Etwa unterhalb des Rechenhofs in Arzl oder am Reither Moor bei Seefeld, wo man auf einer Runde um den Wildsee dem Klimawandel mithilfe eines Begleithefts auf die Spur kommen kann. Begleithefte gebe es etwa auch etwa zum Bergwald. Darin gibt es verschiedene Denkanstöße oder kleine Aufgaben, um so dem Klimawandel auf den Grund zu gehen. Diese Hefte sind in Naturparkhäusern kostenlos erhältlich, es ist aber auch ein Download auch über die KlimaAlps-Homepage möglich.

Stehendes Murmeltier
ORF

Murmeltier und Schneehuhn besonders betroffen

Zu den Verliererinnen des Klimawandels zählt die Fichte unterhalb von 1.200 Metern Seehöhe aufgrund der zunehmenden Trockenheit. An einem Klimatop-Standort habe man daher verschiedene Laubholzarten angepflanzt, um zu sehen, welche mit dem Klimawandel am besten zu Rande komme, erklärt Heufelder.

Auch Murmeltier und Schneehühner bekommen mit der zunehmenden Hitze ein Problem. Murmeltiere kommen an diesen Tagen kaum aus dem Bau und haben so zu wenig Zeit, sich das Fettpolster anzufressen, das sie für den Winter brauchen. Kürzere und weniger schneereiche Tage setzen dem Schneehuhn zu, erklärt Heufelder. Für sie ist das " Einschneien lassen „überlebenswichtig, um die kalten Temperaturen zu überstehen“. Sollte dies nicht mehr möglich sein, werde das Schneehuhn aus dem Karwendel abwandern.

Klimawandel-Gewinner: eine Libellenart

In Tiroler Mooren habe sich dagegen die „gebänderte Prachtlibelle“ neu angesiedelt, die früher nur im Süden beheimatet war. Durch die höheren Temperaturen finde sie jetzt auch am Reither Moor einen adäquaten Lebensraum vor, sagt Anton Heufelder vom Naturpark Karwendel.