Graffiti auf ÖBB Zügen
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Chronik

Graffiti auf Zügen ist kein Kavaliersdelikt

In den letzten Tagen sind in Tirol erneut einige Zuggarnituren mit Graffitis verunstaltet worden. Laut ÖBB verursacht das nicht nur Kosten, sondern beeinträchtigt auch den laufenden Betrieb. Jetzt will man die Kontrollen verschärfen – auch zum Schutz der Sprayer.

Insgesamt wurden heuer in Tirol bereits 23 Zug-Garnituren oder Wagons von Sprayern verunstaltet, zieht man seitens der ÖBB verärgert Bilanz. Welche Folgen das hat, wird von den Versachern wohl eher nicht bedacht.

Wagons fehlen im laufenden Verkehr

Mit Graffiti beschmierte Züge müssen seitens der ÖBB rasch wieder gesäubert werden, sonst fallen Pönalzahlungen an, erklärt Regionalmanager Rene Zumtobel gegenüber ORF Tirol. Schließlich sei man als Vertragspartner verpflichtet saubere Züge auf die Reise zu schicken.

Zugfensterputzen mit Besen
ORF
Das Säubern der Züge muss händisch vorgenommen werden.

Das Säubern sei allerdings aufwendig und muss quasi per Hand passieren, nachdem die Wagons mit einem Spezialmittel vorbehandelt worden sind. Einen satten fünfstelligen Eurobetrag habe man heuer bereits dafür ausgeben müssen, so Zumtobel. Was dazu komme, ist, dass diese Garnituren dann tagelang nicht einsatzfähig sind, so im täglichen Verkehr fehlen. Das bedeute weniger Sitzplätze für die Fahrgäste.

Schärfere Kontrollen sind geplant

Gemeinsam mit der Exekutive will man seitens der ÖBB die Kontrollen der abgestellten Züge jetzt intensivieren. Zum einen wolle man weiteren Verschmutzungen vorbeugen, so Zumtobel. Zum anderen passiere das aber auch zum Schutz der Sprayer.

Graffiti auf ÖBB Zügen
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Es sei alles andere als ungefährlich sich auf Bahnanlagen aufzuhalten. Sprayer könnten beispielsweise von einem vorbeifahrenden Zug erfasst werden. Besonders gefährlich sei es, auf Züge zu klettern, so der Regionalmanager. Durch die Oberleitung fließt Strom mit einer Spannung von 15.000 Volt. Kommt man dieser näher als 1,5 Meter, kann es zu einem Stromschlag kommen, der meist tödlich endet.