Sarg im Krematorium
ORF
ORF
Chronik

Bestatter verwechselte Leichname

In einem Bestattungsunternehmen ist es vergangene Woche zur Verwechslung zweier Leichname gekommen. Wie die Tirol-Ausgabe der „Kronen Zeitung“ am Dienstag berichtete, wurde im Grab einer 100-Jährigen am Friedhof in Fulpmes im Stubaital fälschlicherweise ein 85-Jähriger bestattet.

Dieser hätte eigentlich eingeäschert werden sollen – stattdessen war die Leiche der Frau auf dem Weg ins Krematorium. Die Polizei stoppte deren Einäscherung in letzter Minute.

Eigentlich hätte der Leichnam des Mannes am Donnerstag im Krematorium in Innsbruck verbrannt werden sollen. Eine Mitarbeiterin des Bestatters hat den Leichnam ins Krematorium gebracht und dort routinemäßig die Beschläge vom Sarg abgenommen. Im Zuge dessen fand sie nicht den 85-Jährigen, sondern eine 100-jährige Dame im Sarg vor, die vermeintlich zwei Tage vorher beerdigt worden war.

Chef wollte Vorfall angeblich vertuschen

Die Mitarbeiterin hätte daraufhin ihren Chef auf die Verwechslung angesprochen. Dieser habe sie gebeten, vorerst Stillschweigen zu bewahren, weil zuerst die Angehörigen über diese Verwechslung informiert werden sollten. Weil die Mitarbeiterin aber Anzeige bei der Polizei erstattete, schritt diese ein.

Der Anwalt des Bestatters, Markus Altenweisl, bestätigt gegenüber ORF Tirol die Verwechslung. Den Vorwurf der Vertuschung weist er jedoch zurück. Sein Mandant wollte den Fall in aller Ruhe und nach Rücksprache mit den Angehörigen aufklären. Der 85-Jährige sei inzwischen exhumiert, die 100-Jährige nach kleiner Trauerfeier im richtigen Grab beerdigt.