Zwischen Samstag und Dienstag sicherte das Bundesheer verstärkt den österreichischen Luftraum für das Treffen der Staats- und Regierungschefs der sieben wichtigsten Industrienationen. Im Einsatz waren mehr als 1.000 Soldatinnen und Soldaten, elf Flugzeuge und zwölf Hubschrauber – unter anderem vier Eurofighter Typhoon –, sowie vier Aufklärungs- und Zielzuweisungsradaren und drei Sensoren der Fliegerabwehr.
Überwachung aus der Luft
In 146 Einsätzen leisteten die Pilotinnen und Piloten 254 Flugstunden, zog das Verteidigungsministerium Bilanz. Dazu zählten unter anderem Patrouillenflüge zur Überwachung, Flüge zur Identifizierung von Luftraumverletzungen und Lufttransporte.
Insgesamt seien fünf Luftraumverletzungen festgestellt worden. In allen Fällen hätte die Situation rasch geklärt und in Zusammenarbeit mit der Polizei die Identität festgestellt werden können. Es handelte sich um Piloten, die das Flugbeschränkungsgebiet nicht eingehalten hatten.
Flugbeschränkung über Tirol aufgehoben
Aufgrund der grenznahen geografischen Lage von Schloss Elmau zu Österreich erging im Vorfeld von Deutschland das Ersuchen, während der Dauer des G7-Gipfels den Luftraum durch die österreichischen Luftstreitkräfte zu sichern. Dazu wurde ein Flugbeschränkungsgebiet über Tirol errichtet, berichtete das Verteidigungsministerium. Die internationale Operation ist am Mittwoch ohne größere Vorfälle beendet worden.
Den Hauptpart der Luftraumüberwachung übernehmen die ortsfesten Großraumradarstationen des Systems „Goldhaube“. Zur Verdichtung des Radarbildes, vor allem knapp über dem Boden der Tiroler Täler, wurden mobile Tiefflieger- und Aufklärungsradare eingesetzt. Gleichzeitig erfolgten der Einsatz und die Koordinierung der Heeresflugzeuge und Militärhubschrauber durch die Militärfluglotsen.
Mehrere Flugzeuge und Hubschrauber stationiert
Anlässlich des G7 Gipfels erfolgte die Stationierung von Flugzeugen am Flughafen Innsbruck und von Hubschraubern am Stützpunkt Vomp und in der Landecker Pontlatz Kaserne. Ebenfalls in der Pontlatz Kaserne war ein „Emergency Response Team Air“ stationiert. Bei einem Flugnotfall wäre dieses, mit Fähigkeiten unter anderem aus den Bereichen Medizin, Brandbekämpfung, Verwundeten Bergung und Ursachenerhebung ausgestattete, schnelle und luftbewegliche Element zum Einsatz gebracht worden.
Polizei spricht von ruhigem Einsatz
Die Polizei sprach von einem Einsatz, der ohne besondere Vorkommnisse über die Bühne gegangen sei. Insgesamt waren 500 Beamte – auch aus anderen österreichischen Bundesländern – im Einsatz. Diese wurden nun nach und nach reduziert, erklärte Polizeisprecher Stefan Eder. Die eingesetzten Polizeistreifen trafen keine Demonstranten auf Tiroler Gebiet, hieß es weiter.
Auffallend waren viele Polizeiautos mit deutschem Kennzeichen um Seefeld. Dort hätte viele deutsche Polizistinnen und Polizisten ihre Unterkunft gehabt, so der Polizeisprecher.
Großeinsatz bei erstem G7-Treffen vor sieben Jahren
Die Tiroler Exekutive war schon im Vorfeld von einem wesentlich entspannteren Einsatz im Vergleich zu 2015 ausgegangen, als der G7-Gipfel bereits auf Schloss Elmau stattgefunden hatte. Damals wurden 1.800 Polizisten allein im Bundesland Tirol eingesetzt – vor allem, weil kurz darauf die Bilderberg-Konferenz in Telfs (Bezirk Innsbruck-Land) stattfand.