Die Tafel in Navis
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Soziales

Mehr Andrang bei Team Österreich Tafeln

Die Auswirkungen der Teuerungswelle merkt man besonders bei den Hilfs- und Sozialeinrichtungen. Auch bei den Team Österreich Tafeln des Roten Kreuzes wird der Andrang immer größer. Die Menge der gespendeten Lebensmitteln geht jedoch zurück.

In Tirol gibt es an 21 Standorten Ausgabestellen der Team Österreich Tafel. Doris Olumba, Leiterin des Gesundheits- und Sozialdienstes beim Roten Kreuz Tirol.

Die Hauptzielgruppen seien Menschen mit prinzipiell geringen Arbeitseinkommen, Mindestpensionisten, Sozialhilfebezieher oder auch auch Menschen, die von der Grundversorgung leben, sagt Doris Olumba, Leiterin des Gesundheits- und Sozialdienstes beim Roten Kreuz Tirol.

Lebensmittel kostenlos abgegeben

Die Waren kommen zum größten Teil aus dem Einzelhandel, schildert Olumba: „Das Prinzip der Tafeln ist relativ einfach. Man holt Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden können – weil sie das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht haben oder aus anderen Gründen nicht mehr verkauft werden – meist am Samstag kurz vor Geschäftsschluss ab. Dann werden sie Samstagabend direkt an die Bedürftigen ausgegeben.“

Die Lebensmittel werden kostenlos abgegeben. Allein letztes Jahr wurden in Tirol rund 8.600 von Armut betroffene Menschen versorgt.

Mitarbeiter des Roten Kreuz in der Tafel in Navis
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Zuletzt weniger Lebensmittelspenden aus Einzelhandel

Mit Jahresanfang sei der Andrang bei den Abgabestellen sprunghaft angestiegen. Regional sei der Anstieg in Tirol zwar unterschiedlich hoch, aber spürbar, betont Doris Olumba.

„Jahrelang sind wir mit diesen Lebensmittelspenden aus dem Einzelhandel ausgekommen. In letzter Zeit gehen diese zurück und wir sind auch vermehrt auf Kooperationen, auf Großspender und auf Unterstützungen aller Art für unsere Tafeln angewiesen“, sagt die Leiterin des Gesundheits- und Sozialdienstes beim Roten Kreuz Tirol.

Mehr Bewusstsein für Lebensmittel in Bevölkerung

Auch die Sozialmärkte würden den Rückgang bei Lebensmittelspenden spüren, dabei seien die Gründe vielfältig, vermutet man beim Roten Kreuz. Es gebe in der Gesellschaft mehr Bewusstsein für Lebensmittelverschwendung und dass man dieser entgegenwirken müsse. Zudem gebe es auch vermehrt Initiativen wie Foodsharing. Außerdem hätten die Lebensmittelketten ein effizienteres Bestellsystem. So würden Lebensmittel günstiger abverkauft, sagt die Leiterin des Sozialdiensts.

Nächste Woche findet in Wien ein Treffen der Tafel-Organisatoren aus ganz Österreich statt. Besprochen wird, wie mit der vermehrten Nachfrage und abnehmenden Spenden umgegangen werden soll.