Platter hatte am Sonntag angekündigt, nach 14 Jahren nicht mehr antreten zu wollen. Bei der Pressekonferenz am Montag sagte er zu seinem Schlussstrich: „Es ist einmal genug.“
Dabei sagte er auch, dass er keinen Tag der 14 Jahre als Landeshauptmann missen wolle, allerdings hätten ihn die vergangenen Monate nachdenklich gemacht. Die letzten zwei Jahre hätten gezeigt, wie herausfordernd Politik ist. Er habe auch gegen sein persönliches Umfeld Morddrohungen gegeben, so Platter.
Platter spricht von Morddrohungen in persönlichem Umfeld
Vor allem nach der Landeshauptleutekonferenz am Achensee, bei der die Impfpflicht und ein weiterer Lockdown beschlossen worden waren, sei er mit „Drohungen, sogar mit Morddrohungen gegenüber meinem persönlichen Umfeld“ konfrontiert gewesen. Es habe sogar einen Autokorso von Innsbruck nach Zams – Platters Heimatgemeinde – gegeben. „Die Polizei hat alles abgeriegelt“, aber das sei für die Familie belastend gewesen, sagte Platter. „Mit 68 Jahren tut man sich das nicht mehr an“, verdeutlichte Platter seine Entscheidung.

„Richtiger Zeitpunkt, die Weichen zu stellen“
Daher habe er viel über die Zukunft nachgedacht und Gespräche mit seiner Familie und Freunden geführt. Dabei sei er zum Entschluss gekommen, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen sei, nicht mehr bei der Landtagswahl kandidieren zu wollen. Der Landesparteivorstand habe seinen Vorschlag einstimmig angenommen, Mattle als seinen Nachfolger einzusetzen, teilte Platter bei der Pressekonferenz mit.

Die Familie trage seine Entscheidung mit, daher sei es für ihn einfacher, diese Aufgabe anzunehmen, sagte Mattle bei der Pressekonferenz. Dass der Beschluss des Landesparteivorstands einstimmig gefallen sei, sei ein starker Vertrauensbeweis für ihn.
Die Übergabe des Postens des Landeshauptmanns soll erst nach der Neuwahl des Landtags erfolgen, teilten Platter und Mattle mit. Der nächste Landeshauptmann sollte „mindestens fünf Jahre im Amt bleiben. Das ist sich bei mir nicht ausgegangen“, führte Platter die Gründe für sein überraschendes Ausscheiden an, nachdem er noch im Vorjahr seine Kandidatur bekräftigt hatte.
Platter nannte den 25. September als Wunschtermin für eine Neuwahl, dazu müsste aber ein Sonderlandtag einberufen werden.