Blick auf Alpbach
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Politik

Forum Alpbach 2022: „Das neue Europa“

Das Europäische Forum Alpbach beschäftigt sich 2022 mit der Zukunft Europas. Zum Auftakt wird die ukrainische Vizeministerpräsidentin Olha Stefanischyna mit Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) über „The New Europe“ diskutieren.

Die Invasion Russlands in der Ukraine habe Europa verändert, teilten die Organisatoren des Europäischen Forum Alpbach (EFA) am Mittwoch in einer Presseaussendung mit. „Wir sind plötzlich in einem neuen, geschwächten Europa aufgewacht, weil es seine wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Führungsposition in den letzten 15 Jahren verloren und seine Verteidigung vernachlässigt hat.“

Benötigt würden jetzt Lösungen und Ideen, die Europa stärken. „Mit dem diesjährigen Jahresthema The New Europe haben wir ein klares Zeichen gesetzt, dass wir, heute mehr denn je, der Ort sind, an dem wir über die Zukunft Europas reden“, erklärte Forumspräsident Andreas Treichl.

Junge Leute wollen mitreden

Das Europäische Forum Alpbach gibt es seit über 75 Jahren. Referenten, Expertinnen und Entscheidungsträger aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur diskutieren dort mit jungen Menschen aus aller Welt auf Augenhöhe und suchen gemeinsam Lösungen und Ideen für ein neues Europa.

Dieses Jahr werden neben der ukrainischen Vizeministerpräsidentin Olha Stefanischyna und Bundeskanzler Karl Nehammer auch der albanische Ministerpräsident Edi Rama, die Leiterin der Europäischen Staatsanwaltschaft Laura Kövesi, der Direktor der FRA, der Agentur für Grundrechte der EU mit dem Sitz in Wien, Michael O’Flaherty, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne), Nobelpreisträger Joseph Stiglitz, OeNB-Gouverneur Robert Holzmann mit den Nationalbank-Amtskollegen Yannis Stournaras (Griechenland), Madis Müller (Estland), Pierre Wunsch (Belgien) sowie Stefan Ingves (Schweden) erwartet.

Die klassischen Gesprächsreihen wie Wirtschafts-, Rechts- und Politikgespräche aus früheren Jahren wird es heuer nicht geben. „Um Lösungen zu entwickeln und Aktionen anzustoßen, müssen wir Klima, Sicherheit, Finanzen und Demokratie gemeinsam denken und dabei die unterschiedlichen Perspektiven berücksichtigen“, erklärte Feri Thierry, der EFA-Generalsekretär.

Forum Alpbach von oben aufgneommen
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Im Congress Centrum Alpbach findet jährlich das Forum Alpbach statt

Multiple Krise im Fokus der Debatten

Neu ist in diesem Jahr auch die Teilung des Events in zwei Wochen: In die Conference Week, von 22. bis 27. August, mit Vorträgen, Plenarveranstaltungen und Workshops, aber auch Möglichkeiten zum Netzwerken und Austauschen. In der zweiten Woche, der Lab Week, von 27. August bis 2. September, soll es dann in die Tiefe gehen. In Kleingruppen mit internationalen Teilnehmenden werden Schlüsselfragen weiter besprochen.

Im Fokus der Debatten stehen Krisen (Pandemie, Klimawandel, Energiekrise, Inflation, Ukraine-Krieg) und Themen wie Informationskrieg, Energiewende, Gesundheitstechnologien und die Sicherung globaler Wertschöpfungsketten. Außerdem wird es um die Herausforderungen für die Politik bei der Bewältigung der Krise sowie die Rolle der Künste gehen.

Anders als früher rechnet das Forum heuer mit einer reinen Vor-Ort-Veranstaltung in Alpbach. Erwartet werden mehr als 4.000 Teilnehmende. Der Kongress findet von 21. August bis 2. September in Alpbach statt.