Prostatakrebs ist bei Männern die häufigste Krebsart. Jährlich erkranken in Tirol 600 Patienten neu an dieser Krankheit. In rund 90 Prozent der Fälle wird die Erkrankung entdeckt, bevor sie sich ausbreiten kann, wie Urologin Isabel Heidegger-Pircher von der Medizinischen Universität Innsbruck erklärte: „Prostatakrebs ist eine der führenden Todesursachen. Trotzdem gibt es viele verschiedene Arten, auch einige, die wenig bösartig sind. Manche Tumore sind aber sehr aggressiv. Die gilt es, früh zu erkennen und personalisiert zu behandeln“, so die Expertin.
Vereintes Fachwissen im Kampf gegen Krebs
Damit mehr Patienten über- und besser leben können, haben sich Fachärztinnen und Fachärzte der Urologie und der Onkologie der Medizinuniversität Innsbruck mit anderen Universitäten zusammengetan. Mit neuartigen Verfahren wurde nicht nur Krebsgewebe untersucht, sondern vor allem die Umgebung des Tumors. Die Forscherinnen und Forscher konnten so darstellen, wie die Tumorzellen ihre Mikroumgebung beeinflussen und umgekehrt.
Krebszellen kommunizieren mit Umgebung
Mithilfe sogenannter bioinformatischer Analysen konnten die Expertinnen und Experten nachweisen, dass die Krebszellen quasi mit ihrer Umgebung kommunizieren, aber auch umgekehrt. Ihr Ziel ist es jetzt, die Mikroumgebung der Tumore noch klarer darzustellen, wie Krebsforscher Andreas Pircher von der Med-Uni darlegte: „Unsere Vision ist es, die Mikroumgebung der Tumorzellen zu beeinflussen und die eigene Kraft des Körpers auszunutzen, um den Tumor praktisch angreifbar zu machen.“
Fünf Jahre haben die Innsbrucker Forscherinnen und Forscher an dieser neuen Studie gearbeitet. Sie ist ein kleiner aber wichtiger Baustein für künftige Therapien im Kampf gegen Prostatakrebs.