Jedes Jahr Mitte Juni treiben auf dem Bächentaler Alpsweg mehrere Bauern ihr Vieh auf die Almen. Es ist der einzige Verbindungsweg von Tirol ins Bächental. Vor vier Jahren hat der ORF Tirol bereits über den Viehtriebweg ins Bächental berichtet. Die Almgemeinschaft will ihn seit Jahren ausbauen und absichern, passiert ist aber bis heute nichts.
Abgestürzte Tiere und verletzte Menschen
Der Weg ist teils steil, steinig und gefährlich. 14 Tiere sind in den letzten Jahren abgestürzt, wie Almobmann-Stellvertreter Walter Mair schilderte: „Auch Menschen sind schon von hereinbrechenden Steinen getroffen worden. Tiere sind verletzt worden. Manche Tiere sind 150 Meter weit abgestürzt. Diese Bilder bekommen wir nicht mehr aus den Köpfen. Wir verstehen nicht, dass wir so behindert werden. Wir wollen unsere Tiere einfach sicher auf- und abtreiben können“, so Mair.

Benötigte Breite vs. erlaubte Breite
Der Weg ist nur eineinhalb Meter breit, aber die Bauern benötigen zweieinhalb Meter. Grundeigentümer sind die Bundesforste, die anfangs gegen eine Verbreiterung waren. Inzwischen haben sie eingelenkt, allerdings nur, wenn das Land zustimme. Der Viehtriebweg führt jedoch auch durch 150 Meter Naturwaldreservat. Hier will das Land nur zwei Meter Breite genehmigen.
Eine bekannte Firma habe den Bauern ein gutes Angebot gemacht, schilderte der Almobmann-Stellvertreter: „Allerdings braucht er einen sicheren Stand für seinen Bagger und da braucht es mindestens eine zweieinhalb Meter breite Trasse, darunter ist das nicht machbar“, erklärte Mair das neue Problem.
Lösung rückt näher
Agrarlandesrat Josef Geisler (ÖVP) ist schon länger in die Verhandlungen eingebunden: „Es gibt unterschiedliche Grundbesitzer, unterschiedliche Interessen wie auch den Naturschutz. Es ist keine einfache Angelegenheit“, gab er zu bedenken.
Die Naturschutzabteilung des Landes signalisiere Zustimmung für die zweieinhalb Meter Breite, aber nur zum Bauen. Nach der Errichtung müsse der Weg also wieder verschmälert werden. Die Bauern sollen jetzt ihr Projekt einreichen, so Geisler. Die Lösung rückt also näher, immerhin nach acht Jahren.