Nach zwölf Jahren unter SPÖ-Führung hatte ÖVP-Kandidat Michael Riedhart bei den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen auf Anhieb 39 Prozent der Stimmen geholt. Die bisherige Bürgermeisterin Hedi Wechner (SPÖ) verzichtete daraufhin auf die Stichwahl und somit bezog Michael Riedhart bereits Anfang März das Bürgermeisterbüro.

Zusammenfassung der Listen war „Schlüssel zum Erfolg“
Michael Riedhart war als Kandidat der ÖVP in den Wörgler Wahlkampf gezogen. Aus den drei zuvor aufgespaltenen ÖVP-Listen machte er eine gemeinsame Liste, damit war mit vielen Stimmen zu rechnen. Trotzdem hat ihn das neue Amt ein wenig überrascht. In den letzten sechs Jahren sei er mit einem Mandat ausgestattet gewesen.
Schon vor langer Zeit habe man den Entschluss gefasst, die drei Listen zusammenzufassen „und offensichtlich war das der Schlüssel zum Erfolg“. Eine Mehrheit hat Riedhart im Gemeinderat nicht und eine Koalition will er nicht. Stattdessen möchte er mit allen sechs Listen im Gemeinderat verhandeln, sagt er. Das funktioniere bisher sehr gut.
Baldige Wave-Öffnung wird schwierig
Ein erster Test für diese anfängliche Harmonie könnte das Wave werden. Das ehemalige Erlebnisschwimmbad ist mittlerweile eine große Baustelle. Schon in diesem Sommer wollte Riedhart den Freibad-Bereich wieder öffnen, das wird jetzt schwieriger als gedacht. Der Ukrainekrieg bringe Schwierigkeiten bei der Beschaffungslogistik mit sich und man müsste Bademeister einstellen, „all das prüfen wir jetzt“, so Riedhart. Vorübergehend werde es aber so sein, dass die Stadtgemeinde Wörgl gratis einen Shuttlebus zu Schwimmbädern in der Umgebung zur Verfügung stelle.

Gespräche rund um ein Regionalbad
In diesem Sommer bleibt das Wave wahrscheinlich geschlossen. Langfristig will Riedhart aber ein Regionalbad in Wörgl aufbauen. Dazu gebe es bereits Gespräche mit Nachbargemeinden. Schneller soll die Umgestaltung der Bahnhofsstraße in Wörgl gehen. Dort soll es ab März eine Begegnungszone geben, ein Parkleitsystem dafür werde derzeit entwickelt. Man wolle, dass die Menschen, die zum Einkaufen nach Wörgl kommen, sich da gerne aufhalten und die Stadt wieder zum Verweilen einlade, so Riedhart.

Nach knapp drei Monaten im Amt ist Riedhart aber auch in der Realität angekommen. Er sei sehr motiviert, müsse aber zur Kenntnis nehmen, dass es oft langwierige Behördenwege brauche um Projekte umzusetzen, und dass nicht alles so schnell gehe, wie er sich das vorstellt.