v.l.n.r.: Maxime Awoudja (WSG Tirol), Marco Gruell (Rapid) im Spiel der Fußball Admiral Bundesliga, Europacup-Play-off/Finale/Rückspiel, zwischen SK Rapid Wien und WSG Tirol am Sonntag, 29. Mai 2022 in Wien
APA/HANS PUNZ
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Sport

WSG Tirol verliert im Play-off gegen Rapid

Die WSG schafft es nicht in den Europacup – das steht jetzt fest, nachdem die Wattener am Sonntag in Wien verloren haben. Rapid Wien besiegte die Tiroler mit 2:0. Nach dem Hinspiel hätte die WSG in Hütteldorf gewinnen und mindestens zwei Tore erzielen müssen.

Rapid hat das Minimalziel erreicht und darf auch kommende Saison im Fußball-Europacup antreten. Die Wiener setzten sich im Liga-Play-off-Rückspiel am Sonntag daheim gegen die WSG Tirol mit 2:0 (1:0) durch. Das Hinspiel in Innsbruck hatte Grünweiß mit 2:1 für sich entschieden. Rapid geht damit in der 2. Quali-Runde der Conference League an den Start. Wattens verpasste die historische Chance, sich erstmals in der Clubgeschichte für die internationale Bühne zu qualifizieren.

Rapid geht nach halber Stunde in Führung

Robert Ljubicic erzielte in der 29. Minute in seinem wohl letzten Spiel für Rapid die wichtige Führung für das Team von Ferdinand Feldhofer. Der Mittelfeldspieler soll laut Berichten vor einem Wechsel zum kroatischen Meister Dinamo Zagreb stehen. Der WSG gelang die Antwort im dritten Spiel binnen sieben Tagen dann nicht mehr. Dem eingewechselten Nicolas Binder (87.) gelang mit seinem ersten Liga-Tor die späte Entscheidung.

v.l.n.r.: Valentino Mueller (WSG Tirol), Robert Ljubicic (Rapid) im Spiel der Fußball Admiral Bundesliga, Europacup-Play-off/Finale/Rückspiel, zwischen SK Rapid Wien und WSG Tirol am Sonntag, 29. Mai 2022 in Wien
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Valentino Mueller (WSG Tirol) und der Torschütze des Rapid-Führungstreffers, Robert Ljubicic

10.400 Zuschauer wollten Rapids letzten Saisonauftritt sehen. Die Heimischen begannen mit elf Österreichern in der Anfangsformation, wobei es zwei Änderungen in der Abwehr gab. Anstelle des nach Brüchen im Gesicht bereits operierten Maximilian Hofmann und Pascal Fallmann begannen Leopold Querfeld und Thorsten Schick. Bei den Tirolern gab es ebenfalls Veränderungen in der Defensive. Maxime Awoudja und Felix Bacher rückten für Fabian Koch und den gesperrten Kofi Schulz in die Startelf.

Verpasste Chancen für die WSG

Die zuletzt von Querelen um abwandernde Spieler geplagten Hausherren begannen forsch. Marco Grüll verzog schon nach drei Minuten aus guter Position, Christoph Knasmüllners Fernschuss lenkte WSG-Goalie Ferdinand Oswald über die Latte. Rapids Vorwärtsdrang eröffnete den Wattenern aber Räume im Konter. So schoss Zan Rogelj am langen Eck vorbei (14.), auch Torjäger Giacomo Vrioni – der die Saison gleichauf mit Karim Adeyemi mit 19 Toren beendete – fand viel Platz vor. Die Silberberger-Elf agierte bei guten Situationen mitunter zu umständlich, während Rapid vorlegte.

Nach einer langen Ballstafette kam der in neuem Look eingelaufene Ljubicic knapp 20 Meter vor dem Gehäuse an den Ball und zirkelte ihn völlig unbedrängt mit links ins lange Eck. Die WSG konnte sich damit trösten, dass sich an der Ausgangslage wenig änderte. Zwei Treffer hätten die Tiroler in Hütteldorf ohnehin gebraucht. Die Minuten bis zur Pause vergingen dann ereignislos. Zusätzliche Offensivbemühungen von Wattens waren nicht zu sehen.

Trainer Thomas Silberberger (WSG Tirol) im Spiel der Fu§ball Admiral Bundesliga, Europacup-Play-off
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WSG-Trainer Thomas Silberberger hatte am Sonntag nichts zu Lachen

WSG konnte nicht punkten

Nach Seitenwechsel suchten Vrioni und Co. vehementer den Zug nach vorne. Was der WSG fehlte, waren Abschlüsse. Für Rapid hatte Bernhard Zimmermann nach einer Stunde die Vorentscheidung am Fuß, Oswald lenkte den Schuss des Stürmers aber mit der Fußspitze neben die Stange. Silberberger reagierte mit einem Dreifachtausch, Feldhofer nahm mit dem am Oberschenkel angeschlagenen Grüll und Zimmermann postwendend sein Sturmduo vom Feld.

Die Tiroler wollten mehr und mehr ihr Glück erzwingen. Paul Gartler parierte Raffael Behouneks Kopfball (69.), Rapids Schlussmann verhinderte auch gegen Sandi Ogrinec’ Abschluss aus spitzem Winkel (77.) ein grünweißes Zitterspiel. Als Wattens weit aufrückte, war der 20-jährige Binder nach einem weiten Ball dann auf und davon und ließ Oswald keine Chance.

Silberberger: „Stolz überwiegt“

Wie WSG-Trainer Silberberger nach dem Spiel betonte, überwiege aber „ganz klar“ der Stolz: „Wir haben letztes Jahr die Top Sechs erreicht und gedacht, das ist nicht zu toppen. Heuer haben wir es aber noch einmal getoppt, wir haben in einer schwierigen Situation in der Qualifikationsgruppe Platz eins geholt, es ins Play-off-Finale der Liga geschafft und auch noch den Torschützenkönig stellen können“, so Silberberger.

Am Samstag hätten die Wattener eine ausgezeichnete Saison noch in eine fantastische verwandeln können – das sei letztendlich leider nicht gelungen: „Es war ein richtig lässiges Match, zweite Hälfte waren wir phasenweise drückend überlegen. Zum Schluss sind wir ‚all in‘ gegangen, da hat Rapid dann noch das 2:0 gemacht. Ich bin extrem stolz auf den Auftritt meiner Mannschaft über die gesamte Saison“, bilanzierte der Trainer.