Giebel des Universitätsgebäudes
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Bildung

Uni-Rektor fordert mehr Geld vom Staat

Der Rektor der Universität Innsbruck, Tilmann Märk, sieht angesichts der hohen Inflation Wissenschaftsminister Martin Polaschek (ÖVP) unter Zugzwang, die Finanzierung der Universitäten abzusichern.

Die Leistungsvereinbarungsverhandlungen seien 2021 in einen Zeitraum gefallen, in dem das Ausmaß der Teuerung nicht abschätzbar war: „Das kann sich nicht ausgehen.“ Polaschek müsse nun „unbedingt“ mit Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) in Verhandlungen treten, forderte Märk.

Von geringer Inflation ausgegangen

Für die Universität Innsbruck sei im Rahmen der Leistungsvereinbarungsverhandlungen 2021 eine Budgeterhöhung von 9,5 Prozent vereinbart worden, informierte Märk im Rahmen einer Pressekonferenz am Mittwoch in Innsbruck. In den Jahren 2022 bis 2024 stünden damit insgesamt 832 Millionen Euro an Globalbudgetmitteln zur Verfügung.

Pressekonferenz der Universität
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Tilmann Märk (Mitte) bei der Pressekonferenz der Universität am Mittwoch

Damals sei man von einer „geringen Inflation ausgegangen“, gab Märk zu Bedenken. Im April 2022 waren die Verbraucherpreise in Österreich laut Statistik Austria allerdings um 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Damit hatte die Jahresteuerung einen erneuten Höchststand erreicht. „Das kann sich nicht ausgehen“, kommentierte Märk mit Verweis auf die anstehenden Gehaltsverhandlungen im Herbst und die Verdoppelung der Strompreise.

Universität zieht für 2021 positive Bilanz

Die Universität Innsbruck zog am Mittwoch für das vergangene Jahr trotz der Einschränkungen durch die Pandemie eine positive Bilanz. Nie zuvor habe es so viele Publikationen, so viele erfolgreiche Studienleistungen und so viele Drittmitteleinnahmen gegeben wie 2021.

Die Bilanz der Universität Innsbruck sei die positivste seit Erhebung der Daten, sagt Tilmann Märk, der Rektor der Universität Innsbruck. Viele Indikatoren welche die Hauptaufgaben wie Lehre und Forschung betreffen, seien weiter gestiegen, so Märk, „das ist insofern überraschend, weil wir diese Leistung unter erschwerten Pandemie-Bedingungen erbringen konnten“.
 

Neue Studien angeboten

Im Studienjahr 2020/2021 wurden über 4.300 Studien erfolgreich abgeschlossen, das seien mehr als in den Jahren davor. Die aktiven Studien würden außerdem intensiver betrieben werden. Dass die Studien attraktiver seien, liege unter anderem daran, dass neue Studien etabliert wurden: etwa das Fach „Ethik“ im Lehramt-Bachelorstudium, oder drei neue Masterstudiengänge.

Steigerung bei den Drittmitteln

Auch die Zahl der Publikationen in internationalen Spitzenzeitschriften sei im vergangenen Jahr weiter gestiegen, es seien nun 1.500. Durch den strengen Begutachtungsprozess würden nur die Top-Forschungsleistungen durchkommen, so Märk. Man habe auch die Einwerbung von Drittmitteln erhöhen können, „das hängt ja irgendwie zusammen“. Die 56 Millionen Euro Drittmitteleinnahmen finanzieren einen wesentlichen Teil der Forschung.