Totentanz in der vierten Fassung
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Kultur

„Totentanz“ wieder auf Schloss Bruck

Eines der wichtigsten Werke von Albin Egger-Lienz wird ab Juni wieder im Lienzer Museum Schloss Bruck zu sehen sein. Der „Totentanz“ in einer Version der vierten Fassung, im Juni 2021 als bislang teuerstes Werk des Künstlers im Dorotheum versteigert, wird künftig in den Ausstellungsräumen auf Schloss Bruck zu sehen sein.

Der „Totentanz“ ist mehr als nur ein Gemälde. Für Albin Egger-Lienz wurde er zum beherrschenden Thema, mit dem er sich zwischen 1906 und 1921 in immer wieder veränderter Form beschäftigte. So charakteristisch das Bild für das Werk Eggers ist, so typisch ist auch seine Wiederholung eines Sujets, ein wesentlicher Aspekt der modernen Malerei.

Totentanz von Albin Egger Lienz
Albin Egger Lienz
Ab heuer wieder auf Schloss Bruck: Der Totentanz

Fünfte Fassung war lange im Museum

Der „Totentanz“ ist aber auch für das Museum Schloss Bruck, das mit seinem Bestand zusammen mit dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum und dem Museum Leopold zu den Hauptsammlungsorten von Egger-Lienz zählt, von besonderer Bedeutung. Die fünfte Fassung dieser zentralen Arbeit des Künstlers befand sich über viele Jahrzehnte im Museum.

Im Zuge der durch die Stadt Lienz durchgeführten Provenienzforschung wurde das Bild in den frühen 2000ern an die Erben der jüdischen Vorbesitzer zurückgestellt, in einer Versteigerung 2006 ging es in den Privatbesitz von Rupert-Heinrich Staller über. Er stellte dem Schloss Bruck das Werk für eine große, von der spanischen Kunsthistorikerin Helena Pereña kuratierte Ausstellung im Jahr 2014 zur Verfügung – die „Sommerfrische daheim“ dieser Fassung war allerdings nur temporär, wie es der jetzige Besitzer damals erklärte.

Schloss Bruck
ORF
Das Museum auf Schloss Bruck bei Lienz ist eines der Zentren für die Kunst von Albin Egger-Lienz

Von Tiroler Privatstiftung erworben

Die Lücke in der Vermittlung von Eggers malerischer Entwicklung konnte nunmehr aber durch eine Version der vierten Fassung geschlossen werden. Eine Tiroler Privatstiftung erwarb das Meisterwerk 2021 in einer Dorotheum-Versteigerung, nachdem das Bild ein ganzes Jahrhundert in Amerika verbracht hatte, und stellt es über Vermittlung von Helena Pereña dem Museum Schloss Bruck „auf unbestimmte Zeit, zumindest jedoch zehn Jahre“ zur Verfügung.

Das Kunstwerk, das zuletzt 1918 in der Ausstellung der Kunsthandlung Emil Richter in Dresden in der Öffentlichkeit zu sehen war und 1920 mit seiner Eigentümerin, der deutsch-amerikanischen Operndiva Elisabeth Rethberg, in die USA übersiedelte, soll nun in Österreich bleiben und allen Kunstliebhabern zugänglich gemacht werden, hieß es bei der Präsentation am Freitag.

Ausstellung Schloss Bruck
Wolfgang C Retter
Am 4. Juni beginnt die Sommersaison im Museum

Weitere Ausstellungen in der Sommersaison

Das Museum Schloss Bruck startet am 4. Juni 2022 in die Sommersaison. Neben der Sammlung Egger-Lienz werden zwei weitere Ausstellungen durch das Kulturjahr führen. In Kooperation mit den oberösterreichischen Landesmuseen werden in „KOSMOS“ rund 70 Werke Gerhard Haderers das museale Schweigen mit schallendem Gelächter unterbrechen. Die Galerie im Westtrakt widmet sich in einer Gedenkausstellung dem vor 100 Jahren geborenen Maler Oswald Kollreider.