Im Oktober des Vorjahres geriet ein 55-Jähriger in das Visier der Ermittlungen. Laut vertraulichen Informationen soll er in Linz Kokain und Cannabis verkauft haben. Der Mann sei auf der Suche nach einer neuen Bezugsquelle gewesen, da er von seinem Lieferanten um einen fünfstelligen Euro-Betrag betrogen worden sei.
Bei einer Rückfahrt aus Tirol, wo sich der 55-jährige Stoff besorgt haben soll, wurden er und ein 28-jähriger Mitfahrer im November geschnappt. Der jüngere war geständig, der ältere, der seitdem in Untersuchungshaft sitzt, nur zum Teil.
Drogengeschäfte während Haftausgängen abgewickelt
Durch die Auswertung des Mobiltelefons des 55-Jährigen gelang es nicht nur, ein nicht auf seine Person registriertes Aktiendepot mit einem Portfolio im fünfstelligen Euro-Bereich sicherzustellen, es konnten auch sein früherer Lieferant, zwei Subverteiler sowie ein Geldeintreiber ausgeforscht werden.
Inzwischen hatte auch das LKA Tirol Ermittlungen aufgenommen. Die Polizei nahm drei Beschuldigte fest, einer von ihnen sitzt derzeit noch eine sechsjährige Strafe in Innsbruck ab. Dieser wickelte offenbar seine Drogengeschäfte während der Haftausgänge ab.
Ring soll mehr 8,1 Kilogramm Kokain verkauft haben
Letztendlich wurden in dem Ermittlungsverfahren neun Personen wegen des Verdachtes des Suchtgifthandels angezeigt, sechs festgenommen. Nach einer weiteren Person wird noch gefahndet. Der Ring soll in Summe 8,1 Kilogramm Kokain, acht Kilogramm Cannabiskraut und vier Kilogramm Cannabisharz umgesetzt haben.