„Pint of Science“-Veranstaltung
Pint of Science
Pint of Science
Wissenschaft

Ein Glas Forschung zum Feierabend

Ab Montag findet in Innsbruck das „Pint of Science“ Festival statt. An drei Abenden teilen Tiroler Forscherinnen und Forscher in Lokalen ihre Arbeit mit Interessierten. Die Themen sind dabei breit gestreut und wollen zeigen, dass Wissenschaft alle etwas angeht.

Das Festival wird in Innsbruck von einem Team aus sechzehn Wissenschaftlerinnen, Forschern, Studierenden und interessierten Freiwilligen organisiert. Sprecherin Chiara Herzog etwa forscht an der Universität Innsbruck zur Krebs-Vorbeugung. Die Wissenschaftsskepsis habe gerade in den letzten Jahren sehr zugenommen, betonte sie – ob beim Thema „Corona“ oder bei Entwicklungen wie dem Klimawandel.

Es sei daher wichtig, dass die Forschung aus dem vielzitierten Elfenbeinturm trete und ihre Erkenntnisse mit den Menschen teile: „Die Wissenschaft lebt davon, dass man das Wissen teilt und der Bevölkerung zeigen kann, was alle davon haben und wie uns die Forschung auch wirklich alle betrifft“, zeigte sie sich überzeugt.

„Pint of Science“

… bedeutet frei übersetzt soviel wie „ein Glas voll Wissenschaft“. Die Idee, Forschung in Gastlokalen zu präsentieren und somit vielen Interessierten zugänglich zu machen, stammt ursprünglich von den Briten Michael Motskin und Praveen Paul. Sie organisierten solche Events erstmals 2012 in London. Seit 2021 findet das Festival auch in Österreich statt, heuer auch vom 9. bis 11. Mai in Innsbruck, außerdem in Wien, Graz und Krems.

Kleine Flussbewohner und denkende Autos

Die Forscherinnen und Forscher, die am Montag-, Dienstag- und Mittwochabend ihre Spezialgebiete in fünf Innsbrucker Lokalen mit den Menschen teilen, arbeiten an der Universität Innsbruck, an der Medizinischen Uni oder am MCI. Ihre Themen kommen aus den Bereichen Psychologie, Astronomie und Naturwissenschaften, Medizin, Erdwissenschaften oder Computer-Technologie.

Mehrere Abende widmen sich etwa kleinen Flussbewohnern, die auch für das Überleben des Menschen mitverantwortlich sind, der Frage, wie Sterne entstehen, dem Thema „Frauen in der Forschung“ oder der Robotik: „Wir zeigen zum Beispiel, wie man es schafft, dass Roboter wie Menschen lernen – aber auch, wie künstliche Intelligenz sicherer gemacht werden kann, etwa, damit Kommunikationssysteme oder Autos schwerer gehackt werden können“, so Chiara Herzog.

„Pint of Science“-Veranstaltung
Pint of Science
Ziel ist es, Wissenschaft im ungezwungenen Rahmen hautnah erlebbar zu machen

Lauschen, ausprobieren, diskutieren

Den Veranstalterinnen und Veranstaltern des Wissenschaftsfestivals ist es wichtig, dass das Publikum nicht nur den Vorträgen zuhört, sondern auch selbst aktiv wird: „Wir machen auch Experimente, etwa, indem wir DNA aus einer Himbeere extrahieren oder indem wir gemeinsam versuchen, ein computergeneriertes Bild von einem echten Foto zu unterscheiden, was verblüffend schwierig ist. Es ist uns also ganz wichtig, dass die Menschen eingebunden sind und Spaß haben!“

Auch die Forscherinnen und Forscher selbst bekommen viel von den Teilnehmenden zurück, wie Herzog weiß. Ihr imponiert, wie tiefgehend das Publikum oft im Anschluss an die Vorträge mitdiskutiert: „Man ist es von wissenschaftlichen Konferenzen gewohnt, dass manchmal gar keine Fragen gestellt werden. Als Vortragende hat man also auch absolut etwas von diesem Austausch mit den Menschen, weil man selbst umdenken muss und die Leute sehr gute Fragen stellen!“