Die Situation am Tiroler Arbeitsmarkt habe sich seit Beginn der Pandemie in mehreren Wellenbewegungen sukzessive und schneller als erwartet entspannt, teilte das Arbeitsmarktservice (AMS) am Montag mit. Nur eine von vier Personen sei derzeit länger als drei Monate arbeitssuchend vorgemerkt, zeigte sich AMS-Landesgeschäftsführer Alfred Lercher zufrieden.
Langzeitarbeitslosigkeit sinkt weiter
Die Zahl der länger als ein Jahr arbeitslos vorgemerkten Menschen sank im Jahresvergleich um 63,6 Prozent auf 1.238 Personen. 64,5 Prozent sind älter als 50 Jahre, 43,9 Prozent haben maximal einen Pflichtschulabschluss und 58,4 Prozent haben gesundheitliche Vermittlungseinschränkungen.
Seit dem Höchststand Ende April 2021 mit 3.397 Personen sinkt die Langzeitarbeitslosigkeit aber kontinuierlich. Vor dem Beginn der Pandemie waren knapp 1.000 Personen in Tirol langzeitarbeitslos.
Rückgang in fast allen Branchen
In den Bereichen Beherbergung und Gastronomie ging die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 42,3 Prozent zurück und liegt somit deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Ebenfalls stark sank die Arbeitslosigkeit im Handel mit 42,9 Prozent und bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen mit 45,7 Prozent.
Nur im Wirtschaftsabschnitt Erziehung und Unterricht liegt die Arbeitslosigkeit um 6,8 Prozent höher als im Vorjahr.
Starke Nachfrage nach Arbeitskräften
„Ende April waren beim AMS Tirol insgesamt 9.607 offene Stellen zur sofortigen Besetzung gemeldet und damit befinden wir uns weiter auf Rekordniveau“, erklärte Lercher. Die Dynamik am Stellenmarkt sei weiterhin sehr hoch. Im April wurden um 55 Prozent mehr offene Stellen zur sofortigen Vermittlung gemeldet als im Vorjahr.
Mit Ende April waren in Tirol 1.358 Arbeitnehmer und -innen zur Kurzarbeit angemeldet. Seit Beginn der Covid-19-Krise wurden 867,7 Mio. Euro an Kurzarbeitsbeihilfen in Tirol ausbezahlt.
Rückgang auch österreichweit
Österreichweit waren mit Ende April 327.308 Personen arbeitslos oder in Schulung. Die Arbeitslosenquote betrug damit 6,1 Prozent – mehr dazu in Ende April waren 327.308 Menschen ohne Job.