Viktor Gewinner
Thomas Böhm
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Sport

Tirols Sportler des Jahres gekürt

Wer sind die beliebtesten Sportlerinnen und Sportler des Jahres, die Mannschaft und der Behindertensportler 2021? Das Publikum – die Seher und Hörer, die Leser und Internet-User – wählte seine Lieblinge. Unter den Siegern sind Lisa Hauser und Johannes Lamparter.

Es war ein herausforderndes Jahr und ein Jahr mit einer Art Deja Vu. Wie im Vorjahr steht auch das Sportjahr 2021 unter dem Einfluss der Pandemie. Teilweise leere Stadien, Verschiebungen, Impfdiskussionen – auch das gehört zum Alltag des Sportjahres. Trotzdem sind fast alle Highlights in Szene gegangen, hat es wie immer herausragende Erfolge gegeben – auch und vor allem durch Tiroler Athletinnen und Athleten.

Wer waren die beliebtesten Tiroler Sportler des Jahres? Wer schafft den Sprung ganz oben aufs Podest? Wir, die Sportredaktion des ORF Tirol und die Kollegen der Tiroler Tageszeitung, riefen zur Wahl auf. Die Hörer, die Seher, die User und die Leser haben gewählt – hier sind die Nominierten und die Gewinner der Tiroler Sportlerwahl 2021.

Viktor Gewinner
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Die Viktor-Gewinner im Skyrestaurant am Bergisel

Beliebteste Sportlerin mit Handicap: Jasmin Plank

Jasmin Plank ist eine der besten Parakletterinnen der Welt. Bei der Weltmeisterschaft klettert sie als Fünfte mitten in die Weltelite. Nicht zum ersten Mal. Die Hallerin führt ein beeindruckendes Leben, indem nichts unmöglich erscheint. Obwohl sie im Rollstuhl sitzt, will sie immer wieder aufstehen. Das tut sie auch und hängt dann am liebsten in der Wand ab.

Klettern ist für sie eine „persönliche Kopf Freizeit“, da vergisst sie die Sorgen des Alltags, Klettern ist die beste Therapie. Jasmin Plank gewinnt bei der Premiere dieser Kategorie gleich den Viktor – überreicht wird er ihr durch Martin Falch, den neunfachen Gewinner dieser Trophäe.

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Jasmin Plank und Alexander Gritsch mit Vorjahressieger Martin Falch

Beliebtester Sportler mit Handicap: Alexander Gritsch

Der Tarrenzer ist der Shooting Star der Szene. Bei den Paralympics in Tokio hat sich der querschnittgelähmte Handbiker in die Herzen der Fans gefahren. Seine Emotionen im Ziel haben keinen kalt gelassen, mit zwei Bronzemedaillen im Zeitfahren und auf der Straße hat sich Gritsch in Japan seinen ganz großen Traum erfüllt. „Niemand kann garantieren, dass ich mein Ziel erreiche, aber wenn man nicht aufgibt, hat man sein Ziel nie verloren“ – das ist das Motto von Gritsch.

Das hat er bis heute 17 Jahre nach seinem schweren Verkehrsunfall und der Tatsache, dass er seitdem im Rollstuhl sitzt, immer bekräftigt. Alexander Gritsch gewinnt erstmals den Viktor – Martin Falch, der Vorjahressieger überreicht die begehrte Trophäe.

Team des Jahres: Die Nordischen Kombinierer

Zwei Tiroler Buam schreiben bei der Nordischen Weltmeisterschaft in Oberstdorf Geschichte. Zwei, die von Rum und Thaur aus die große Sportbühne besteigen. Mit einem unglaublichen Auftritt beim weltmeisterlichen Teamsprint. Mit perfekten Sprüngen und einem souveränen Aufritt in der Loipe erobern Johannes Lamparter und Lukas Greiderer für Österreich die Goldmedaille. Vor den favorisierten Kollegen aus Norwegen und Deutschland.

Zwei Tiroler „Buam“ gewinnen damit die Auszeichnung Team des Jahres – übergeben wird der Viktor von den Titelverteidigern, den Kunstbahnrodlern Madeleine Egle und Lorenz Koller.

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Johannes Lamparter und Lukas Greiderer

Aufsteigerin des Jahres: Lena Wechner

Das ist die einzige Kategorie, die nicht vom Publikum, sondern von den beiden Sportredaktionen gewählt wird. Wir haben uns in diesem Jahr für Lena Wechner entschieden. Die 21-Jährige aus Finkenberg ist eines der aufstrebenden Skitalente des Landes. Bei den Junioren Weltmeisterschaften in Bansko in Bulgarien hat Wechner auf einem extrem schweren und technisch anspruchsvollen Kurs die Goldmedaille im Super G geholt.

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Wechner gilt als sehr ehrgeizig und trainingsbesessen. Zudem hat sie ein spezielles Gefühl für den Ski und den Schnee. Bis dato war die Speedspezialistin erfolgreich im Europacup unterwegs, demnächst könnte sie auch im Weltcup ihre Premiere erleben. Lena Wechner erhält den Viktor als Aufsteigerin der Saison – überreicht durch die Vorjahressiegerin Mona Mitterwallner.

Tirols Sportler des Jahres: Johannes Lamparter

Er hat die Nordische Kombination im Sturm erobert. Klingt martialisch, ist es aber nicht. Ganz im Gegenteil. Johannes Lamparter ist ein Jahrhunderttalent. Der 20-jährige aus Rum hat 2021 alles abgeräumt, sportlich wohlgemerkt. Zuerst holt er sich den Titel eines Junioren Weltmeisters. Dann schlägt er gleich danach bei den „Großen“ zu. In Oberstdorf gewinnt er gleich zwei Goldmedaillen, im Einzel und im Teamsprint.

Der Doppelweltmeister schafft dann zum Drüberstreuen auch noch die Matura am Skigymnasium in Stams. Johannes Lamparter ist Tirols Sportler des Jahres – den Viktor erhält er aus den Händen des Vorjahressiegers Manuel Feller.

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Lisa Hauser erhält den Viktor von Janine Flock

Tirols Sportlerin des Jahres: Lisa Hauser

Sie hat Biathlongeschichte geschrieben. Als erste Österreicherin erobert sie in Pokljuka in Slowenien einen WM-Titel. Im Massenstart holt die Athletin des Kitzbüheler Skiclubs Gold, Silber gibt’s dazu noch in der Verfolgung und in der Mixed-Staffel. Daneben feiert die sympathische Unterländerin auch noch ihren ersten Weltcupsieg, zwei andere sollten später noch folgen.

Lisa Hauser war 2021 im weltumspannenden Biathlonsport eine Ausnahmeerscheinung. Nicht nur deshalb ist sie Tirols Sportlerin des Jahres – übrigens genauso wie im Vorjahr. Übergeben hat ihr den Viktor Skeleton-Aushängeschild Janine Flock.