Museum Grünes Haus in Reutte
Kultur

Museumspreis für Grünes Haus in Reutte

Der Museumsverein des Bezirks Reutte hat am Mittwoch den mit 6.000 Euro dotierten Museumspreis 2021 verliehen bekommen. Ausgezeichnet wurde das Projekt „Erinnerungsort Südtiroler Siedlung – Eine geplante Heimat?“ des Museums Grünes Haus in Reutte.

Der Museumspreis ist die höchste Auszeichnung des Landes im Museumswesen. Mit der Verleihung des Tiroler Museumspreises 2021 werden die besonders innovative Museumsarbeit und das Engagement des Museumsvereins in der Erinnerungskultur hervorgehoben.

„Die museale Einrichtung einer Wohnung im Zustand der Erbauungszeit in der Südtiroler Siedlung in Reutte ist sozialgeschichtlich ein besonderes Dokument und hat einen großen Zeugniswert“, betonte Kulturlandesrätin Beate Palfrader (ÖVP). Das Projekt sei ein wertvoller Beitrag zur aktuellen Auseinandersetzung mit der Baukultur im Nationalsozialismus in Tirol.

Teil der Geschichte Tirols lebendig gemacht

Der ‚Erinnerungsort Südtiroler Siedlung‘ mache einen Teil der Geschichte Tirols lebendig. Dies sei ist vor allem im Hinblick auf die Geschichtsbildung junger Menschen wichtig, so Palfrader. „Mit der Schauwohnung und dem Außenbereich werden der Zweite Weltkrieg, der Nationalsozialismus und die Option anschaulich vermittelt. Darüber hinaus wird eine kritische Auseinandersetzung mit den Themen Migration, Heimat und Akzeptanz angeregt.“

Museum Grünes Haus in Reutte

Vor dem Hintergrund der Option wurden in Tirol während des Zweiten Weltkriegs zahlreiche „Südtirolersiedlungen“ errichtet. Insgesamt betraf die Option etwa 250.000 deutsch- und ladinischsprachige Südtiroler. Damit stellen die Siedlungen ein wichtiges Baudokument der Geschichte Tirols und Südtirols dar. Als eine geeignete Wohnung im Erdgeschoß eines der Häuser in der Südtiroler Siedlung in Reutte frei wurde, beschloss die Marktgemeinde sie nicht mehr zu vermieten, sondern dem Museumsverein zur Verfügung zu stellen.

Projektleiterin Birgit Maier-Ihrenberger, Ernst Hornstein, Obmann des Museumsvereins Reutte, Ulrich Kößler, wissenschaftlicher Leiter und Klaus Schimana, Vize-Bürgermeister von Reutte
Museumsverein Reutte
Projektleiterin Birgit Maier-Ihrenberger, Ernst Hornstein, Obmann des Museumsvereins Reutte, Ulrich Kößler, wissenschaftlicher Leiter und Klaus Schimana, Vize-Bürgermeister von Reutte

Höchste Auszeichnung für Museen

Der Preis wird auf Vorschlag des Kulturbeirates für Denkmalpflege und Museumswesen seit 1996 jährlich als Anerkennung für die zumeist ehrenamtlichen Leistungen im Museumsbereich und als Auszeichnung für die Qualität der Präsentation, des Betriebs und des Umgangs mit den Sammlungen vergeben.

Im Vorjahr ging der Tiroler Museumspreis an CHRONOS THAUR – Verein für Dorfgeschichte Thaur als Betreiber des Museums „rundumthaur“ für das Projekt „LVISE“.