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Wirtschaft

Industrie fürchtet Ende des Aufschwungs

Nach einer Erhebung der Industriellenvereinigung (IV) Tirol fällt die Einschätzung von Unternehmen im 1. Quartal in vielen Bereichen schlechter aus als zuletzt. Mehrere Risikofaktoren prägen derzeit die Wirtschaft.

Der Geschäftsklimaindex ist der Mittelwert der Einschätzung der aktuellen Geschäftslage und der in sechs Monaten erwarteten. Dieser Index zeigt laut IV Tirol eine starke Senkung. Von 50 im vierten Quartal des Vorjahres fällt er in der aktuellen Konjunkturerhebung auf 37,50 Punkte.

Erwartungen sind gedämpft

Schwächer fällt auch die Beurteilung des Auftragsbestandes im ersten Quartal aus. Zwar berichten 71 Prozent der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer von einem guten Auftragsbestand, das sind aber um sechs Prozent weniger als Ende des Vorjahres. Die Exportaufträge bezeichnen 71 Prozent noch als „gut“ und 27 Prozent als „durchschnittlich“.

Bei der Einschätzung der derzeitigen Geschäftslage gibt es bei der Bewertung „gut“ laut IV einen Rückgang um acht Prozentpunkte auf 65 Prozent. Die Aussichten werden als wenig erfreulich beschrieben, denn nur zehn Prozent erwarten in sechs Monaten eine gute Geschäftslage. Damit neigt sich die Phase der von einer kräftigen industriellen Expansion getragenen Konjunkturerholung in Österreich ihrem Ende zu, schließt die Industriellenvereinigung Tirol.

Nur elf Prozent glauben an Steigerung der Produktion

Derzeit gebe es mehrere Unsicherheitsfaktoren für Unternehmen: Der Krieg in der Ukraine, die gegen Russland verhängten Sanktionen, hohe Rohstoff- und Energiepreise sowie große Probleme in der Lieferkette, die derzeit durch den Lockdown in Shanghai verschärft werden.

Die Produktionstätigkeit werde sich unter diesen Voraussetzungen in den nächsten drei Monaten in Richtung Stagnation bewegen. Nur elf Prozent der Befragten glauben, dass sie ihre Produktion etwas ankurbeln können, zwei Prozent gaben an, dass sie jetzt schon wüssten, dass diese zurückgefahren werden müsse.

Viele wollen Belegschaft unverändert halten

Mit „guten“ Verkaufspreisen rechnen lediglich 42 Prozent, das sind um 19 Prozentpunkte weniger als im ersten Quartal. Was den Beschäftigtenstand anlangt, wollen elf Prozent zusätzliche Fachkräfte einstellen – das sind um 25 Prozentpunkte weniger als bei der letzten Erhebung. Die Mehrzahl der befragten Unternehmen plant ihre Belegschaft unverändert beizubehalten.