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MUTTER ERDE

LKH Hall: Der grünste Standort der Kliniken

Im Dezember 2020 wurde das Chirurgiezentrum des Landeskrankenhauses Hall fertig gestellt – auf dem neuesten Stand der Technik: Es ist der grünste Standort der tirolkliniken. Das sogenannte Haus 14 wird ohne fossile Energie betrieben.

Heizen mit Wärmepumpen und Fernwärme, Stromerzeugung durch Photovoltaik, Kühlen mit Brunnenkälte: Am Landeskrankenhaus Hall (LKH Hall) und der Landes-Pflegeklinik Tirol sorgen moderne und vor allem umweltschonende Technologien für die Energieversorgung. Am Areal gibt es Photovoltaik, Solarthermie und auch Wärmepumpen. Für Transporte sind Elektroautos im Einsatz. Außerdem wird CO2-neutrale Fernwärme über einen regionalen Anbieter bezogen.

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Sechs chirurgische Stationen befinden sich in dem sogenannten Haus 14 des Landeskrankenhauses Hall.

Photovoltaik zur Stromgewinnung

Und alles funktioniert ohne fossile Energie, schildert der Kaufmännische Direktor, Wolfgang Markl. "Bei diesem Haus schaffen wir es zu 100 Prozent, ohne fossiler Energie auszukommen, weil man in der baulichen Planung sehr viel Zeit investiert hat, um die Gebäudeeffizienz zu optimieren und neueste Technik verwendet hat.

Dazu gehören die Photovoltaikanlagen auf dem Dach des Gebäudes, und das geht bis hinunter in den Keller, wo wir mit Wärmepumpen mittels Grundwasser die Wärmegewinnung optimiert haben", so der Direktor des LKH Hall.

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Rund 1000 Photovoltaik Paneele gibt es auf dem Dach des Chirurgiezentrums

Ein Krankenhaus in dieser Größenordnung benötigt pro Jahr rund 1700 mal so viel Strom ein Einfamilienhaus. An die 1000 Photovoltaikpaneele sind im Einsatz. Der restliche Strombedarf wird von heimischen Stromversorgern wie den Stadtwerken Hall zugekauft.

Kühlung und Heizung mittels Tiefbrunnen

Beheizt wird das Chirurgiezentrum mit Wärmepumpen. Diese werden über das Grundwasser von drei Tiefbrunnen versorgt. Das Gebäude wird über diese Brunnen aber nicht nur geheizt, sondern auch gekühlt. Die Brunnen sind 66 Meter tief gebohrt.

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Ein technischer Mitarbeiter überprüft einen der drei Tiefbrunnen

„Es ist ein ausgeklügeltes System“, sagt der Energiemanager der tirolkliniken, Martin Lackner. „Das Brunnenwasser wird zur Kühlung verwendet, und das leicht vorgewärmte Wasser verwenden dann die Wärmepumpen und entziehen daraus wieder die Energie, und das abgekühlte Wasser wird dann wieder zurückgegeben an das Erdreich. Es ist also ein schöner Kreislauf, wo wir die Temperatur kaum verändern, aber Energie gewinnen, um Wärme für die Heizung aber auch das Warmwasser zu erzeugen“, sagt der Energiemanager der tirolkliniken.

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Im Keller des Chirurgiezentrums befinden sich die Heizungsinstallatoinen und Wärmepumpen.

Ein Kreislauf, der in jahrelanger baulicher Planung einwandfrei umgesetzt werden konnte. Die Investitionen waren hoch, rentieren sich auf Dauer aber nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch. Die Flächennutzung des Krankenhauses ist gestiegen, der Energiebedarf ist gesunken, so der Energieverantwortliche Lackner.

Nachhaltigkeit als generelles Konzept

Der grüne Gedanke endet im LKH Hall nicht bei der Technik. Die kulinarische Verpflegung kommt auch von heimischen Bauern. Bei Mobilität setzt man vermehrt auf E-Autos. Ladestationen gibt es auch für Besucherinnen und Besucher des Krankenhauses.

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In sachen Mobilität setzt man im LKH Hall vermehrt auf Elektrofahrzeuge; auch bei Transportmitteln auf dem Krankenhausgelände

Sechs Stationen sind im Chirurgiezentrum des Landeskrankenhauses Hall beheimatet, wie die Intensiv- und die Geburtenstation und die Chirurgie. 206 Betten gibt es in dem Gebäude, dazu mehrere Operationssäle.