Ukraine-Krieg: Kundgebung für den Frieden in Innsbruck
APA/EXPA/JOHANN GRODER
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Ukraine-Krieg

Innsbruck: 1.000 Teilnehmer bei Friedensdemo

Vor dem Goldenen Dachl in Innsbruck haben Samstagabend bei einer Kundgebung rund 1.000 Menschen für den Frieden und gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine demonstriert. Bei der Veranstaltung, die vom Friedensforum Innsbruck initiiert wurde, rezitierte unter anderem Schauspielstar Tobias Moretti Gedichte.

Der Tiroler Schauspieler rezitierte vier verschiedene Texte, dazwischen wurden Orchesterstücke, künstlerische Interventionen, weitere Lesungen und Gitarrenstücken dargeboten. Auf der Bühne vor dem Innsbrucker Goldenen Dachl trug Moretti dabei unter anderem Teile aus „An die Nachgeborenen“ von Bertolt Brecht vor, ein Exil-Gedicht, das zwischen 1934 und 1938 entstanden ist und mahnend den Krieg und die Vertreibung thematisiert.

Mahnwache mit Kerzen

Zahlreiche Teilnehmende waren mit entzündeten Kerzen und vereinzelt mit Ukraine-Flaggen gekommen, wenngleich auch etwas weniger als bei der letzten Kundgebung am 5. März. Auf Plakate und Transparente wurde diesmal vollständig verzichtet. Beim erneuten Gedenken war allerdings auch ein großes Bild der zerstörten Stadt Aleppo in Syrien zu sehen. Es wurde mehrmals daran erinnert, dass Krieg und Flucht eben nicht alleine in der Ukraine herrschen, sondern ein globales Problem für unzählige vertriebene und geflüchtete Menschen darstellen.

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Ukraine-Krieg: Schauspieler Tobias Moretti bei der Kundgebung für den Frieden in Innsbruck
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Schauspieler Tobias Moretti trug Texte von Bertolt Brecht und das „Kriegslied“ von Matthias Claudius vor
Ukraine-Krieg: Schauspielerin Eleonore Bürcher bei der Kundgebung für den Frieden in Innsbruck
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Schauspielerin Eleonore Bürcher
Das Tiroler Kammerorchester InnStrumenti samt Mitgliedern des Tiroler Symphonieorchesters bei der Kundgebung für den Frieden in Innsbruck
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Das Tiroler Kammerorchester InnStrumenti samt Mitgliedern des Tiroler Symphonieorchesters
Ukraine-Krieg: Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grüne) und Bischof Hermann Glettler bei der Kundgebung für den Frieden in Innsbruck
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Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grüne) und Bischof Hermann Glettler
Ukraine-Krieg: Schauspielerin Lisa Hörtnagl Kundgebung für den Frieden in Innsbruck
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Schauspielerin Lisa Hörtnagl
Ukraine-Krieg: Gitarrist Christoph Hauser bei der Kundgebung für den Frieden in Innsbruck
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Gitarrist Christoph Hauser
Ukraine-Krieg: Emma Neureiter bei der Kundgebung für den Frieden in Innsbruck
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Schauspielerin Emma Neureiter

Bevor vor dem Goldenen Dachl unter anderem Werke von Werner Pirchner, Johann Sebastian Bach oder John Lennon, des letzteren „Imagine“ in einem E-Gitarren-Arrangement, erklangen, gab es eine mit der Kundgebung verknüpfte Andacht im Innsbrucker Dom St. Jakob. Dort hatte Moretti bereits das „Kriegslied“ von Matthias Claudius vorgetragen, das in eine liturgische Form eingebettet wurde.

„Kriegslied“ und Bachmann-Texte

Nach der Andacht, die auch von Innsbrucks Diözesanbischof Hermann Glettler begleitet wurde, kamen neben Moretti auch noch die Schauspielerinnen Lisa Hörtnagl und Eleonore Bürcher zu Wort. Erste übernahm gewissermaßen die vorherige Rolle von Moretti und trug das „Kriegslied“ abermals vor, Bürcher konzentrierte sich auf Texte von Ingeborg Bachmann.

Ukraine-Krieg: Kundgebung für den Frieden in Innsbruck
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Gut 1.000 Menschen kamen zur Kundgebung in die Innsbrucker Altstadt

Erinnerungen an die Zeit vor dem Krieg

Eingerahmt und unterstützt wurden Texte und Musik von auf das Goldene Dachl projizierten Ukraine-Bildern, die die Schönheit des Landes zeigen sollten „bevor dort Raketen und Bomben einschlugen“, wie Moderator Markus Koschuh erklärte. All das solle „Trost spenden in all der Fassungslosigkeit“ und insgesamt eine „Ermutigung“ sein, unter deren Motto sowohl die Dom-Andacht als auch die anschließende Kundgebung standen.