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Gericht

Luttach: Ermittlungen abgeschlossen

Mehr als zwei Jahre nach dem fatalen Verkehrsunfall in Luttach im Südtiroler Ahrntal mit sieben toten deutschen Touristen und sieben Verletzten, hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen den 29-jährigen Unfalllenker offiziell abgeschlossen.

Der entsprechende Bericht wurde bei Gericht hinterlegt. Nun ist die Verteidigung am Zug. Sie hat 20 Tage Zeit, Gutachten oder andere Unterlagen beizubringen. Erst dann kann die Staatsanwaltschaft die Eröffnung der Hauptverfahrens beantragen, berichtete die Zeitung „Alto Adige“ am Freitag.

Die Verteidigung des Südtiroler Unfalllenkers strebt ein verkürztes Verfahren an. Eine Voraussetzung dazu wurde erfüllt, indem mit den Betroffenen und Hinterbliebenen eine Schadensersatzregelung ausgehandelt wurde.

Die Einsatzkräfte am Unfallort
FF LUTTACH
Der tragische Unfall ereignete sich vor etwas über zwei Jahren

Zu schnell und alkoholisiert unterwegs

Der junge Mann war in der Nacht auf den 5. Jänner 2020 betrunken in eine Gruppe von jungen deutschen Skitouristen gerast. Sechs waren sofort tot, eine Frau starb später im Krankenhaus. Die meisten Opfer kamen aus Nordrhein-Westfalen. Sie waren zuvor aus einem Shuttlebus ausgestiegen und überquerten die Straße, als es zu dem Unfall kam.

Nach Einschätzung eines gerichtlichen Gutachters dürfte der Lenker mit einer Geschwindigkeit von 90 km/h unterwegs gewesen sein, statt der erlaubten 50 km/h. Er hatte 1,97 Promille im Blut. Ein Gutachten hatte den 27-Jährigen im August 2020 teilweise entlastet. Demnach dürfte ein Teil der Touristengruppe in der Unfallnacht nicht den Zebrastreifen benützt haben. Außerhalb des Lichtkegels am Zebrastreifen seien Personen „nur schemenhaft“ zu erkennen gewesen, hieß es.