524 neue Mitglieder zählt der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) Tirol, 195 davon sind unter 25 Jahre alt, allein bei den Frauen konnte ein Plus von 441 Mitgliedern erzielt werden, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung. Zum Stichtag 31.Dezember 2021 waren 63.949 Tirolerinnen und Tiroler Mitglied bei der Gewerkschaft. Angesichts der Umstände, dass die Tiroler Gewerkschaftsbewegung wegen der Pandemie stagniert sei und dass viele Mitgliedschaften wegen Pensionierung erloschen sind, wiege der Zuwachs umso mehr, so Vorsitzender Philip Wohlgemuth.
Themen: Pandemie, Pflege und Vereinbarkeit
Landessekretär Benjamin Praxmarer führt den Trend auf die starke Unterstützung in Krisenfällen und die inhaltlichen Schwerpunkte in den Bereichen Pflege sowie Vereinbarkeit von Beruf und Familie zurück.
Die Pandemie habe die Notwendigkeit einer starken Interessensvertretung gezeigt, die Kurzarbeitsvereinbarung, die immer wieder an die aktuellen Gegebenheiten angepasst wurde, habe hunderttausende Jobs gerettet, so ÖGB Vorsitzender Wohlgemuth.
Inflation begründet hohe Forderung bei Lohnverhandlung
Auch bei den Lohn- und Gehaltsverhandlungen zeige sich jedes Jahr, dass mitgliederstarke Gewerkschaften mehr bewegen könnten. Dieses Jahr seien die Gewerkschaften wegen der immensen Inflation mit einer Rekordforderung von sechs Prozent in die Frühjahrsrunde gestartet. In Tirol ist die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) die größte Gewerkschaft, gefolgt von der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) und der Produktionsgewerkschaft (PRO-GE).
Auch bundesweit habe sich die Zahl der Neu- und Wiederbeitritte im Jahr 2021 auf 67.200 erhöht. Österreichweit waren zum Stichtag Ende Dezember 2021 nach Angaben des ÖGB 1.196.703 Menschen Mitglied bei der Gewerkschaft.