Ederhof
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Chronik

Reha-Zentrum in Iselsberg wird ausgebaut

In Iselsberg in Osttirol befindet sich das europaweit einzige Rehabilitationszentrum für organtransplantierte Kinder und Jugendliche. Geführt wird der Ederhof von einer gemeinnützigen Stiftung aus Hannover, die das Reha-Zentrum nun ausbauen will. Am Samstag wurden in Berlin die Architektenpläne präsentiert.

Rund 300 Kinder und Jugendliche erhalten pro Jahr in Deutschland und Österreich ein fremdes Organ, eine Niere, eine Leber, eine Lunge oder ein Herz. Einige wenige erhalten mit der Transplantation die Chance, vor oder nach dem Eingriff gemeinsam mit ihren Geschwistern und Eltern die physischen und psychischen Strapazen im idyllischen Ambiente des Ederhofes zu verarbeiten. Das Konzept der Rudolf-Pichlmayr-Stiftung bettet moderne medizinische Betreuung in eine familienfreundliche Urlaubsatmosphäre ein.

Kinder sitzen auf einer Wiese vor dem Ederhof im Kreis
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Die Urlaubsatmosphäre soll trotz des Umbaus erhalten bleiben

Nachfrage übersteigt bei Weitem das Angebot

Das Betreuungsangebot soll nun wachsen, meint der ärztliche Direktor Eckhhard Nagel. Man habe in den Sommermonaten in der Regel 40 Familien, die kommen würden. Natürlich werde man auch in der Erweiterung nicht so große Zahlen aufnehmen können, „aber wir würden gerne die Zahl derer, die auf dem Ederhof behandelt werden können, verdoppeln“. Mit einer guten Architektur könne man eine Situation schaffen, wo das Zuhause, die Heimat, bleibe, so Nagel.

Zwei Vorschläge in der Endausscheidung

Solche Vorgaben galten auch für den Architekturwettbewerb zur Erweiterung. Ein Münchner und ein Hannoveraner Team haben ihn gewonnen, welches Projekt letztlich zum Zuge kommt, ist noch offen. Das Rehazentrum wird im Zuge des Umbaus auch mit neuer Medizintechnik ausgestattet. Die heilsame Urlaubsstimmung im Ederhof soll aber die alte bleiben.

Geld aus deutschem Ministerium

Getroffen wurde bereits eine ungewöhnliche Finanzierungsentscheidung. Die deutsche Bundesbauministerin Klara Geywitz wird mit zwölf Millionen Euro den Löwenanteil für den Ausbau bereitstellen. Das sei ein Projekt, das ihr Herz sofort im Sturm erobert habe, so Geywitz. Zwölf Millionen investiere man im Ausland normalerweise nur in den Bau einer Botschaft, wie man es in Wien gerade gemacht habe. Aber das sei ein besonderes Projekt.