In der Slalomwertung der Weltcup-Saison 2021/2022 belegte Feller den zweiten Platz, aber auch in der Riesenslalom-Endabrechnung erreichte er mit dem dritten Rang das Podest. Für den 29-jährigen Technik-Spezialisten war es der bisher erfolgreichste Winter der Karriere.
Es sei „eine super Saison“ gewesen, bilanzierte Feller am Sonntag zum Abschluss im französischen Meribel, der für Österreich auch noch den Sieg in der Weltcup-Nationenwertung brachte. Allerdings gab es auch Rückschläge. Im Jänner warf eine Coronavirus-Infektion Feller zurück. Er musste Kitzbühel deshalb heuer auslassen.
Rückschlag durch Coronavirus, Nullnummer bei Olympia
Auch wenn der zweite Durchgang in Schladming wenige Tage nach dem Kitzbühel-Wochenende „fast von einem anderen Stern“ gewesen sei, sei es nach der Infektion dann doch nach unten gegangen. „Ich bin nicht mehr ganz so stabil gewesen, habe nicht mehr so den Flow gefunden, den ich vorher gefunden habe. Umso cooler ist es, dass ich durchgebissen und das Ganze bis zum Schluss durchgezogen habe“, so Feller im Rückblick.
Der Tiroler Skirennläufer hatte nach einem Positiv-Test den Slalom bei den Hahnenkammrennen in Kitzbühel verpasst und frisch aus der Quarantäne freigetestet und ohne Training beim Nightrace in Schladming noch den Sprung von Platz 28 nach dem ersten Lauf auf den dritten Endrang geschafft. Nicht nur für ihn war das eine unglaubliche Leistung. Auf diesem Niveau ging es allerdings nicht weiter, denn bei den Olympischen Spiele in China schied Feller zweimal aus.
Mit Podestplätzen im Disziplinen-Weltcup zufrieden
Mit einem Rang unter den ersten drei der Slalomwertung habe er zu Saisonbeginn noch irgendwie spekulieren dürfen, im Riesentorlauf definitiv nicht, wie Feller meinte. „In zwei Disziplinen unter den Top drei auf dieser Erdkugel zu sein, das ist schon was ganz Besonderes. Das Skifahren ist im Vergleich zur letzten Saison viel besser geworden. Ich weiß, was uns schneller macht, an was wir noch arbeiten müssen, um das zu stabilisieren. Das werden wir versuchen, um die ganz vorne ein bisserl ärgern zu können.“
Dass es im Riesentorlauf auf das Disziplinpodest gereicht habe, sei die „größte Genugtuung“ für ihn, denn diese Disziplin hatte er wegen seiner langjährigen Rückenschmerzen ja fast schon abgeschrieben. „Im Riesentorlauf war es in den letzten Jahren psychisch und körperlich extrem beanspruchend. Jetzt macht es einfach wieder extrem viel Spaß. Das ist das Wichtigste, denn Skifahren soll kein Zwang sein. Ich habe es zum ersten Mal zusammengebracht, dass ich in zwei Disziplinen oft das gezeigt habe, was ich kann. In den Jahren vorher war es entweder der Riesentorlauf für ein, zwei Saisonen, oder eben meistens der Slalom.“
Entspannung bei Familie und dem Fischen
Die Steigerung hat mehrere Gründe. Er habe bei der Intensität des Konditionstrainings zurückgeschraubt, mache dafür mehr Einheiten. Er habe sich persönlich weiterentwickelt, habe Routine bekommen. „Ich bin einfach ein kompletterer, bessere Skifahrer geworden“, sagte der zweifache Familienvater. „Daheim kann ich super abschalten, die Familie, die Freunde unterstützen mich unglaublich und bringen mich auf andere Gedanken.“ Zum Ausgleich gehört auch sein Hobby Fischen, darauf freut sich Feller nach der Weltcup-Saison jetzt schon.