Polizeiauto steht vor Polizeischild, Polizei Blaulicht
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Ukraine-Krieg

Zusätzliche Registrierungsstellen in Tirol

Tirol richtet vier zusätzliche, dezentrale Registrierungsmöglichkeiten für geflüchtete Menschen aus der Ukraine in den Polizeidienststellen Reutte, Lienz, Imst und Kufstein ein. Bis Donnerstagmorgen registrierte die Polizei rund 820 Personen aus der Ukraine in Tirol.

„Alle in Tirol ankommenden Personen aus der Ukraine müssen registriert werden. Dies hat organisatorische und vor allem rechtliche Hintergründe“, erklärte Bernd Noggler vom Sonderstab Ukraine des Landes. Niemand müsse Sorge haben, abgewiesen zu werden, betonte er.

Die Registrierung erfolge, damit man wissen, wo sich die Menschen im Land aufhalten und wie sie erreicht werden können: „Das ist auch die Grundvoraussetzung, um ihnen in weiterer Folge eine finanzielle Unterstützung zukommen lassen zu können“, so Noggler.

Ankunftszentrum weiter im Haus Marillac

Wer eine private Unterkunft anbieten kann, die aufgenommenen Personen bei der Abwicklung der Grundversorgung unterstützen will oder Fragen zu den finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten hat, kann sich ab sofort an grundversorgung.ukraine@tirol.gv.at wenden.

Während die Erfassungsstellen in den Bezirken Lienz und Kufstein bereits ihren Betrieb aufgenommen hatten, starteten am Donnerstag die Erfassungsstellen in den Bezirken Reutte und Imst. Das Angebot richte sich an jene, die bereits eine Unterkunft haben, teilte das Land mit. Das medizinische Screening, Unterkunftszuweisungen und Registrierungen erfolgen weiterhin im Ankunftszentrum Haus Marillac in Innsbruck, hieß es.

Persönliche Daten werden bei Registrierung erfasst

Bei der Registrierung werden die persönlichen Daten der geflüchteten Menschen erfasst, die für die Ausstellung des „Ausweises für Vertriebene“ im Scheckkartenformat sowie die weitere Versorgung maßgeblich sind. Dazu zählen beispielsweise die Abwicklung einer Grundversorgung und Arbeitsmöglichkeiten. Grundsätzlich sollte der aktuelle „Wohnsitz“ der Ankommenden der jeweiligen Gemeinde oder dem Meldeamt innerhalb von drei Tagen nach Unterkunftsbezug bekannt gegeben werden.

Kämen infolge von Privatinitiativen größere Gruppen von geflüchteten Menschen in Tirol an, appellierte Noggler an die Organisatorinnen und Organisatoren, dies frühzeitig dem Land Tirol zu melden, damit eine bestmögliche und rasche Koordination gewährleistet werden könne. Von privaten Fahrten an die ukrainische Grenze riet er aus Sicherheitsgründen jedoch ab.

Polizei will auf Entwicklungen reagieren

Mit Stand Donnerstagmorgen wurden von Seiten der Polizei bisher rund 820 Personen aus der Ukraine in Tirol registriert. Landespolizeidirektor Edelbert Kohler versicherte, dass die Entwicklungen genau beobachtet, und bei Bedarf weitere Registrierungsstellen bereitgestellt oder die Registrierungszeiten ausgedehnt würden.