Am kommenden Montag wird der Tag des Waldes begangen. Das nehmen die Forstvertreter zum Anlass, um in den momentanen Zeiten der Diskussion um Energieabhängigkeiten die Holznutzung in den Vordergrund zu stellen. Ein Großteil des in Tirol eingesetzten Energieholzes ist Sägerestholz aus der Sägeindustrie.

Über 300.000 Festmeter für Energieerzeugung
Derzeit gibt es rund 110 Biomasseheizwerke in Tirol. Jährlich werden rund 1,4 Millionen Festmeter Holz, davon 1,1 Mio. Festmeter für stoffliche Verwendung (Bauholz, Bretter, Platten usw.) und 310.000 Festmeter für die Energieerzeugung gewonnen. Das Biomassepotenzial liege aber bei bis zu 400.000 Festmetern, heißt es.
Hier läge viel Potenzial, das aber ohne finanzielle Anreize schwer auszuschöpfen sei, sagt Landesforstdirektor Josef Fuchs. Aufgrund der Topographie seien viele Lagen nicht wirtschaftlich nutzbar. Die öffentliche Hand müsse Unterstützung geben um etwa Biomasse mit einem Seilkran aus einem Steilgelände zu bringen, „weil das für einen Waldbesitzer nicht wirtschaftlich ist“, so Fuchs.

41 Prozent der Landesfläche von Wald bedeckt
Waldbewirtschaftung ist aber nicht nur wegen des Energieversorgungspotenzials enorm wichtig. Tirol ist zu 41 Prozent mit Wald bedeckt. Fast drei Viertel davon schützen vor Lawinen, Muren und Steinschlägen. Eine Herausforderung für die Wälder ist auch der Klimawandel. Laut Fuchs begünstigt er die Ausbreitung von Schädlingen und Schadensereignisse wie Waldbrände. Besonders stark spüre der Wald unter 1.000 Metern Seehöhe die Auswirkung der Erwärmung. Hier wolle man mit gezielten, standortangepassten Aufforstungsmaßnahmen gegensteuern.

In die gleich Kerbe schlägt auch Egon Fritz, Leiter des Forstbetriebes Oberinntal von den Österreichischen Bundesforsten. Er betont den notwendigen Waldumbau hin zu klimafitten Wäldern. „Artenreiche Wälder haben sich als widerstandsfähiger gegenüber Umwelteinflüssen erwiesen als einförmige Bestände“, so Fritz.
Zunehmende Bedeutung der Erholungsfunktion
Über 70 Prozent der Tiroler Waldfläche sind als Schutzwald ausgewiesen. Neben der unmittelbaren Schutzfunktion weisen die Wälder auch eine bedeutende Erholungsfunktion auf, sagt Fritz. In den letzten zwei Jahren habe man gesehen, dass sich die Erholungsnutzung beinahe verdoppelt habe. Da sei es schon wichtig, dass auch die Sicherheit gegeben ist, so Fritz. Da habe der Wegehalter die Verpflichtung darauf zu achten, dass die Sicherheit gegeben sei. Die häufigsten Baumarten in Tirol sind übrigens Fichte, Lärche, Buche, Kiefer, Hartlaubholz, Weichlaubholz und die Zirbe.