Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter werden immer öfter von Fahrgästen beschimpft. Manchmal werden sie sogar bedroht oder in sehr seltenen Fällen körperlich attackiert. " Die Mehrheit spielt sich im Bereich mit Worten ab", berichtete der Sprecher der ÖBB Tirol Christoph Gasser-Mair: „Es kommt aber leider auch vereinzelt zu körperlichen Übergriffen. Wir beobachten insgesamt eine leichte Steigerung der Vorfälle.“
Menschen sind weniger belastbar
Auch die Pandemie, die nun schon seit zwei Jahren andauert und Menschen grundsätzlich auf verschiedensten Ebenen belastet, habe dazu beigetragen, dass Fahrgäste aggressiver geworden sind, bestätigte Zugbegleiter Mario Siegele: „Die letzten zwei Jahre waren für niemanden einfach. Die Aggressionen sind gestiegen.“

Sachlich bleiben und beruhigend einwirken
Ein ganztägiger Deeskalationskurs soll den ÖBB-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern helfen, damit derartige Konflikte erst gar nicht eskalieren. Die Teilnehmer werden von Martin Hollunder-Hollunder gecoached. Hollunder-Hollunder ist stellvertretender Direktor der Sicherheitsfachakademie. Er verfügt über 34 Jahre Erfahrung im Polizeidienst: „Das Wichtigste ist, dass die Mitarbeiter der ÖBB sachlich bleiben, beruhigend auf die Mitmenschen eingehen, auch wenn sie aufbrausend sind. In den meisten Fällen können wir solche Fahrgäste, die oft sehr emotional sind, noch in die richtige Richtung lenken, und wir als Freunde auseinander gehen.“ Das Deeskalationstraining baut auf der Grundausbildung der Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter auf und soll jährlich aufgefrischt werden.