Geflüchtete aus der Ukraine am Zahonyi Bahnhof an der ungarisch-ukrainischen Grenze. (27.2.2022)
ATTILA KISBENEDEK / AFP / picturedesk.com
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Ukraine-Krieg

Land bittet für Ukraine um Geldspenden

Der Krieg in der Ukraine und das damit ausgelöste Leid für die Menschen hat in Tirol eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Das Land Tirol bittet allerdings um Geldspenden. Für Sachspenden ist der logistische Aufwand zu groß, um schnell damit helfen zu können.

Einstimmig hat der Innsbrucker Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstag einem dringlichen Antrag zugestimmt, 100.000 Euro an die Organisation Nachbar in Not für humanitäre Hilfe in der Ukraine zu spenden. „Ich bedanke mich bei allen Fraktionen im Gemeinderat für die Unterstützung. Die Betroffenheit unter den 40 Gemeinderätinnen und Gemeinderäten über den Krieg in der Ukraine ist groß. Die Stadt Innsbruck wird in enger Abstimmung mit dem Land in dieser noch immer schwer fassbaren Krise helfen, wo sie kann“, betonte Bürgermeister Georg Willi (Grüne) am Donnerstagabend.

Geldspende des Innsbrucker Gemeinderats
Stadt Innsbruck/Rauth
Der Innsbrucker Gemeinderat spendete am Donnerstag 100.000 Euro für die Ukraine.

Walter Peer, Honorarkonsul der Ukraine in Innsbruck betonte am Donnerstag: „Wir erleben derzeit ein ungeheuer großes Maß an Solidarität, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft. In Zeiten wie diesen spendet das Trost, es ist wesentlich, dass wir Hilfe leisten. Diese muss jedoch koordiniert und kanalisiert erfolgen. Es werden derzeit vor allem Geldspenden benötigt und wir bitten die Menschen, aktuell auf private Sachspenden zu verzichten“, appellierte Honorarkonsul Peer und erklärte: „Einzelaktionen, die auf Sachspenden abzielen, sind zwar gut gemeint, doch behindern sie Logistikketten.

Geldspenden kommen gezielter und schnell an

Wenn Einzelaktionen gemacht werden, bitte diese so anlegen, dass damit Geld gesammelt wird. Dies kann dann wiederum an Nachbar in Not gespendet werden. Wir arbeiten jeden Tag daran, dass Spenden kanalisiert und organisiert dort ankommen, wo sie gebraucht werden, und stehen in engem Kontakt mit Einrichtungen und Organisationen vor Ort“, sagte Peer und bedankte sich bei allen Tirolerinnen und Tirolern, die ihre Unterstützung anbieten.

Private Hilfsfahrten sind zu gefährlich

Bernd Noggler vom Sonderstab Ukraine des Landes Tirol betonte: "Einzelhilfsaktionen sind mit einem hohen logistischen Aufwand sowie hohen Kosten verbunden, während nicht gesichert ist, dass die Sachspenden auch dort ankommen, wo sie tatsächlich benötigt werden.“ Ein wichtiger Aspekt sei auch die persönliche Sicherheit: „Bei Hilfstransporten auf eigene Faust ist zu betonen: Die Lage ist gefährlich und bei Hilfsfahrten in Kriegs- oder Krisengebiete sind zudem versicherungsrechtliche Aspekte zu beachten“, erklärte Noggler und appellierte, sich bei offiziellen Stellen zu erkundigen, wo und wie geholfen werden kann.

Viele Möglichkeiten der Hilfe

Unter www.tirol.gv.at/ukraine finden sich alle wesentlichen Informationen zu Unterstützungsmöglichkeiten. Geldspenden sind weiterhin an Nachbar in Not erwünscht und möglich. Für jene UkrainerInnen in Tirol, die derzeit nicht zurück in ihre Heimat können und unverschuldet in Tirol in Not geraten sind, kann über das Netzwerk Tirol hilft – Kennwort Ukraine – Geld gespendet werden.

Unterkunftsangebote über 150 Betten sind weiterhin an die Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen zu richten, bis 150 Betten ist eine Meldung direkt in Tirol möglich: unterkunft.ukraine@tirol.gv.at.