Der Sozialratgeber soll – wie in Oberösterreich – einen lückenlosen Überblick über Hilfsangebote für in finanzielle Not Geratene geben. Er soll in digitaler Form auch als Broschüre angeboten werden. Denn oft, so der Vorsitzende des Österreichischen Gewerkschaftsbunds Tirol Philip Wohlgemuth, würden Betroffene gar nicht wissen, welche Möglichkeiten es gibt und welche Sozialleistungen beantragt werden können.
34.000 Tiroler Kinder und Jugendliche betroffen
„Die Coronavirus-Krise hat Tirol und seine Bevölkerung in voller Härte getroffen. Auf eine Gesundheitskrise folgte eine Wirtschafts- und Arbeitsmarktkrise und viele Menschen kamen in finanzielle und existenzielle Bedrängnis“, so Wohlgemuth. Auch die Volkshilfe hat die aktuelle Situation untersucht. Demnach fehlt bei neun von zehn armutsbetroffenen Familien das Geld für Kleidung, Essen und Wohnen. Laut Statistik Austria sind in Tirol derzeit 34.000 Tiroler Kinder und Jugendliche bis 19 Jahren von Armut gefährdet. Und eine Studie des Landes vom Dezember zeige, dass Armut in Tirol weiter auf dem Vormarsch ist.
Der Sozialratgeber muss von Soziallandesrätin Gabriele Fischer (Grüne) in Auftrag gegeben werden. Laut ÖGB Tirol-Chef Philip Wohlgemuth sollte dieser Überblick spätestens bis Ende Juni verfügbar sein, denn die Zeit würde für Betroffene drängen.